Was gibt es zu essen?
Essen in der DDR
Was gab es in der DDR zu essen? Von ihrer Tradition her war die Küche der DDR natürlich genauso eine deutsche Küche wie die in der Bundesrepublik. Doch genau wie im Westen gab es außerdem regionale Spezialitäten. Man aß zum Beispiel in Mecklenburg anderes als in Thüringen.
Schließlich war die Esskultur in der DDR auch bestimmt durch eigene Lebensmittelmarken und dadurch, dass es bestimmte Dinge gar nicht oder nur selten zu kaufen gab.
Obst und Gemüse in der DDR
Alles, was auf heimischem Boden wuchs, war meist auch erhältlich: Äpfel, Birnen und Kirschen genauso wie Kartoffeln oder Kohl, seltener Tomaten oder Paprika. Während im Westen aber neben der bald allgegenwärtigen Banane auch Kiwis, Mangos oder Lychees in die Läden kamen, waren diese in der DDR ganz unbekannt.
Bananen und Orangen
Bananen hingegen gab es schon, aber selten und immer zu wenig. Denn sie mussten importiert werden und dafür benötigte man Devisen. Weil es der Wirtschaft der DDR daran aber fehlte, war eben oft kein Geld da, um Bananen zu kaufen.
Orangen kaufte man in Kuba, doch die schmeckten nicht so gut und eigneten sich mehr zum Entsaften. Man dichtete sogar ein Lied um von "Zwei Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Bananen" zu: "Zwei Apfelsinen im Jahr und zum Parteitag Bananen, das ganze Volk schreit Hurra - der Kommunismus ist da!"...
Bananenwitze
Über die Banane wurden auch Witze gemacht: Warum ist die Banane krumm? Weil sie einen großen Bogen um die DDR macht. Oder: Was passiert, wenn man eine Banane auf die Mauer legt? Dort, wo jemand reinbeißt, ist Osten.
Typisches Essen in der DDR
Das typisch deutsche Essen aus Fleisch, Kartoffeln und Gemüse gab es auch in der DDR zum Mittagessen. Fleisch war oft Mangelware. Wenn überhaupt, waren Rind- und Schweinefleisch erhältlich, ab den 1960er Jahren auch Geflügel (siehe dazu: Broiler). Auch Reis und Eiernudeln gab es als Beilagen.
Fisch gab es aus der Zucht: Forelle, Karpfen und Zander. Gerne aß man Eintopf, wobei neben Linsen- oder Bohneneintopf bald auch die Soljanka gerne gekocht und in Restaurants serviert wurde.
Gern sah man auf dem Teller neben Bock- und Bratwurst auch Würzfleisch, ein Ragout aus Schweinefleisch und Geflügel. Gebratene Grützwurst hieß "Tote Oma" und als Jägerschnitzel serviert wurden panierte Jagdwurstscheiben, dazu gab es Nudeln mit Tomatensauce.
Kohlrouladen und Kochklopse kamen ebenfalls auf den Tisch, letztere nannte man die ursprünglichen Königsberger Klopse. Eine Karlsbader Schnitte ist ein überbackenes Schinkenbrot, ähnlich dem Toast Hawaii.
Regionales DDR-Essen
Während im Norden der DDR z. B. Mecklenburger Rippenbraten oder eine Maischolle auf den Tisch kam, waren es in Thüringen die bekannten Rostbratwürstchen und das Rostbrätel, gegrillte marinierte Nackenkoteletts.
Statt Ketchup gab es übrigens Letscho dazu, eine ungarische Sauce aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln. Eine regionale Spezialität waren natürlich auch die beliebten Spreewaldgurken.
DDR-Kuchen und DDR-Nachtisch
Prassel- und Papageienkuchen sind bei Kindern nach wie vor beliebte Kuchen und das waren sie auch zu DDR-Zeiten. Stollen und Eierschecke kommen aus Dresden.
Als Nachtisch war der Schwedeneisbecher besonders beliebt. Er besteht aus Vanilleeis, Apfelmus, Eierlikör und Schlagsahne.
Was es im Imbiss so gab, erfährst du unter Broiler, Grilleta und Ketwurst.