Standardbus und Niederflurbus - Bus ist nicht gleich Bus!
Neue Bustypen
Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Vielfalt an unterschiedlichen Stadtbussen entstanden. Das stellte Werkstätten, Busfahrer und Busbetriebe häufig vor große Probleme. So war es oft schwierig, die richtigen Ersatzteile zu bekommen oder eine fachkundige Werkstatt zu finden.
Der Standard-Bus
Das sollte sich ändern, indem ein Standard-Bus eingeführt wurde. Der "Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe" entwickelte dafür zusammen mit den größten Busherstellern den neuen "Standardbus I". Er wurde 1968 eingeführt und entwickelte sich zum typischen Linienbus der 70er Jahre. Er fuhr in fast allen Städten der Bundesrepublik.
Ein Schaffner war nicht vorgesehen. Der Fahrer übernahm den Verkauf und die Kontrolle der Bustickets. Die Anordnung, die wir aus heutigen Bussen kennen, mit Platz für Kinderwagen in der Mitte des Busses, mit einheitlichen Haltestangen und Signalknöpfen für Haltewunsch, wurden damals eingeführt.
Der Standard-Bus besaß zwei Treppenstufen an den Türen. Heute gelten Busse dieses Typs als Oldtimer.
Standard-Bus II
Nach einer Erprobungsphase wurde der Standard-Bus II ab 1984 in Serie gefertigt. Er besaß nur noch eine Treppenstufe. Das erleichterte das Ein- und Aussteigen etwas.
Schön zu sehen ist die Anpassung an modernes Design. Der Standard-Bus II ist wesentlich kantiger, auch die Scheinwerfer sind nicht mehr rund, sondern viereckig.
Der Niederflurbus
Die Standard-Busse besaßen Treppenstufen an den Türen. Das machte es schwer, mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen in den Bus ein- und auszusteigen. So entwickelte man den neuen Niederflurbus. Ab 1987 konnte er sich immer mehr durchsetzen.
Der Niederflurbus besitzt weder im Gang noch an den Türen Stufen, außerdem kann bei vielen Modellen die Einstiegsseite zusätzlich abgesenkt werden, um das Ein- und Aussteigen weiter zu erleichtern. Ist die Bushaltestelle außerdem mit einem hohen Bordstein ausgestattet, kann man fast ebenerdig einsteigen.
Heute kehrt man teilweise zu Bussen zurück, in die man zwar stufenlos einsteigen kann, die aber im hinteren Bereich im Gang Stufen besitzen. Diese Tiefeinstiegsbusse sind kostengünstiger zu produzieren.