Chile: Vom Sozialismus in die Diktatur

Diktatur in Chile

Nach einem Putsch gegen die sozialistische Regentschaft von Salvador Allende wurde Chile eine Diktatur, eine Militärdiktatur. Wie kam es dazu?

1964 wurde zunächst der Christdemokrat Eduardo Frei Montalva Präsident von Chile. Damit waren die Konservativen von der Regierung abgelöst.
 

Reformen unter Frei (1964-1970)

Die Christdemokratische Partei Chiles war zwar gegen den Kommunismus eingestellt, stand ansonsten politisch aber gemäßigt links.

So wurden unter ihrer Regierung auch zahlreiche fortschrittliche Reformen durchgeführt, darunter eine dringend notwendige Bodenreform, eine Schul- und Bildungsreform und die Verstaatlichung der Kupferminen, die bis dahin zum Großteil in US-amerikanischer Hand waren.

Zudem durften sich Bauern und Landarbeiter nun in Gewerkschaften organisieren.
 

Allende in Chile (1970-1973)

Für die Präsidentschaftswahlen1970 bildeten mehrere linke Parteien ein Wahlbündnis namens Unidad Popular.

Sie wurde stärkste Kraft und stellte mit den Stimmen der Christdemokraten den neuen Präsidenten: Salvador Allende. Unter dem Sozialisten Allende wurden in Chile die wichtigsten Wirtschaftszweige wie Bankwesen und Industrien verstaatlicht.

Den USA war die sozialistische Regierung ein Dorn im Auge. Ihr Geheimdienst CIA startete eine Reihe von Aktionen, um das Land zu schwächen. Auch in den dann folgenden Putsch waren die USA verstrickt.
 

Chile 1973 - Militärputsch

Am 11. September 1973 kam es zu einem Militärputsch in Chile. Der Präsidentenpalast wurde bombardiert und gestürmt. Salvador Allende nahm sich das Leben. Das Militär besetzte sämtliche staatlichen Einrichtungen. Die Macht ergriff der General Augusto Pinochet.
 

Diktatur in Chile unter Pinochet (1973-1990)

Chile war nun eine Militärdiktatur. Die Anhänger Allendes wurden verfolgt, verhaftet, zu Tode gefoltert. Es kam unter der chilenischen Diktatur zu massiven Verletzungen der Menschenrechte. Es gab Geheimgefängnisse, in denen die Menschen eingesperrt und gefoltert wurden. Ihre Verwandten wussten oft nicht, wohin der Vater, die Schwester oder der Sohn verschwunden waren.

Viele Chilenen flohen ins Exil. Die USA leisteten nun Wirtschaftshilfe, um das Land wieder aufzubauen. Die Verstaatlichungen wurden rückgängig gemacht - mit Ausnahme der Kupferminen. Die Rechte der Gewerkschaften wurden wieder abgeschafft. Ausgaben für soziale Leistungen und Bildung wurden wieder gekürzt.

Die Wirtschaft erholte sich zwar, aber auch Armut gab es wieder mehr in Chile. 1988 gab es eine Volksabstimmung über den Verbleib von Pinochet, da dies die Verfassung vorsah. Eine Mehrheit sprach sich gegen ihn aus. So kam es zum Übergang zur Demokratie in Chile. Die Diktatur wurde beendet.

1989 gab es die ersten freien Wahlen. Der christdemokratische Präsident Aylwin löste Pinochet 1990 ab. Pinochet sollte angeklagt werden, doch das geschah aus gesundheitlichen Gründen nie.  Er starb 2006.
 

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Blick zurück

Chile war bis 1818 spanische Kolonie, dann erlangte das Land seine Unabhängigkeit. Die Rohstoffe Salpeter und Kupfer brachten Chile wirtschaftlichen Aufschwung. Um den Salpeter kam es jedoch auch zu Kriegen mit Peru und Bolivien. 


 

Durch die Weltwirtschaftskrise verfielen die Preise dann für Kupfer und Salpeter, was auch für Chile einen wirtschaftlichen Abschwung zur Folge hatte.