Plattenspieler und Platten
Elektrisch betriebene Schallplattenspieler gab es seit Mitte der 50er Jahre. Die Aufnahmetechnik hatte sich erheblich verbessert. Platten bestanden nicht mehr wie zuvor aus Schellack, sondern aus dem wesentlich leichteren Material Vinyl; deshalb hießen diese Platten auch Vinylplatten. Bald gehörte ein Plattenspieler zur Grundausstattung eines jeden Haushaltes und wer etwas auf sich hielt, kaufte sich eine solches Abspielgerät.
Die Schallplatte war der wichtigste Tonträger der 50er und 60er Jahre
Bis weit in die 60er Jahr war die Schallplatte der wichtigste Tonträger. Es gab ja noch keine Kassetten oder CDs. In den 50er und 60er-Jahren wurden die Schallplatten noch mit Nadeln abgetastet. Das konnten Metall-, Saphir- oder Diamantnadeln sein. Eine Nadel tastete die Rille ab und begann dabei zu schwingen. Diese Schwingungen wurden von einer Spule dann in elektrische Wellen umgewandelt. Doch um sie zu hören, benötigte man einen Verstärker, der sie lauter machte und durch einen Lautsprecher wurden sie dann hörbar. Heutzutage gibt es nicht mehr sehr viele Plattenspieler, obwohl einige der Meinung sind, dass Musik über Platten einen wesentlich besseren und echteren Klang hätte als über CDs. So existieren noch alte Plattenspieler, auf der sich alte Platten spielen lassen und es werden auch noch neue Abspielgeräte für Platten - wenn auch nicht mehr so viele - gebaut.
Zwei verschiedene Plattenformate
Es gab zwei Formate von Schallplatten, einmal die Vinyl-Single mit einzelnen Liedern auf Vor- und Rückseite (A und B), die sich 45 mal pro Minute um sich selbst drehte. Die Langspielplatte, die LP, die sich nur 33 1/2 mal pro Minute drehte, enthielt mehrere Lieder und hieß deshalb auch "Album". 40 Minuten Musik können über die Langspielplatte abgespielt werden. Ende der 50 Jahre gab es dann so genannte Stereoplatten, eine weitere Verbesserung der Klangqualität. Doch erst im 60er Jahren wurden diese zum Standard.
Kombination von Plattenspielern und Radios
Oft wurden die Plattenspieler dann mit Radiogeräten kombiniert und hießen Musiktruhen. Diese Musiktruhen konnten mehrere Platten hintereinander spielen. Sie wurden auch "Konzertschrank" genannte, waren aber natürlich um einiges teurer als ein normaler Plattenspieler und auch größer.
Tragbare Plattenspieler
Ebenfalls als Ergänzung zum Röhrenradio kamen kleine Plattenspieler zum Einsatz. Röhrenradios waren recht teuer und für junge Leute kaum erschwinglich. Deshalb hörten diese oft ihre Musik über tragbare Plattenspieler, die in einen Koffer gepackt waren. Sie hießen Phonokoffer und es gab unterschiedliche Modelle. Meistens wurden Singles abgespielt. Als Ende der 50er Jahre dann die Transistorradios aufkamen, wurden die tragbaren Plattenspieler durch diese ersetzt.