Alliierter Kontrollrat
Alliierter Kontrollrat - was bedeutet das?
Der Alliierte Kontrollrat hatte seinen Sitz im ehemaligen Berliner Kammergericht. Er setzte sich aus den vier Oberbefehlshabern der vier Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion zusammen. Das waren General Dwight D. Eisenhower, Feldmarschall Sir Bernard L. Montgomery und General Jean Joseph-Marie Gabriel Lattre de Tassigny und Georgi K. Schukow.
Die Berliner Erklärung und der alliierte Kontrollrat
Am 5. Juni 1945 verkündeten die Siegermächte, dass die oberste Regierungsgewalt nun in den Händen der vier alliierten Mächte liege. Die Macht ging also an den alliierten Kontrollrat über. Diese Erklärung wurde auch unter der "Berliner Erklärung" oder "Berliner Deklaration" bekannt. Deutschland hatte nach der Kapitulation keine politische Führung mehr. Diese ging auf die Besatzungsmächte über und der alliierte Kontrollrat führte quasi die gesamten Regierungsgeschäfte für Deutschland während der Zeit der alliierten Besatzung.
Eine Verwaltung war aufzubauen
Der alliierte Kontrollrat hatte die Aufgabe, zumindest notdürftig eine Verwaltung in den einzelnen Zonen einzurichten. Die wichtigsten Aufgaben lagen zunächst in der Abrüstung und Entmilitarisierung. Außerdem sollten die Führer des Nationalsozialismus und die Kriegsverbrecher verhaftet und zur Rechenschaft gezogen werden.
Wo traf sich der Alliierte Kontrollrat?
Der Alliierte Kontrollrat traf sich zum ersten Mal schon am 30. Juli 1945, noch während der Potsdamer Konferenz.
Der Kontrollrat traf die Entscheidungen für Gesamtdeutschland
In den einzelnen Besatzungszonen sollte der jeweilige militärische Oberbefehlshaber das letzte Wort bei Entscheidungen innerhalb der Zone haben. Ging es allerdings um Entscheidungen, die Deutschland in seiner Gesamtheit betrafen, lag die Entscheidungsbefugnis in der Hand des Alliierten Kontrollrates. Die Einstimmigkeit aller Beteiligten wurde zum Grundsatz erhoben. Hierfür berief man immer wieder Sitzungen ein, die dazu dienten, im Kontrollrat diese wichtigen Entscheidungen zu treffen.
Der Neuaufbau war sehr kompliziert
Zwölf Fachbereiche übernahmen quasi die Aufgaben, die später einmal die Ministerien übernehmen sollten. Dann gab es wieder Unterabteilungen und weitere Unterabteilungen. Alles wurde sehr bürokratisch geregelt. Alle Befehle und Verordnungen wurden in einem Amtsblatt veröffentlicht, das der Alliierte Kontrollrat herausgab.
Die deutsche Bevölkerung bemerkte meist gar nicht, wie kompliziert der Aufbau der Verwaltung war. Für sie blieben die regionalen Entscheidungen wichtig, die dafür sorgen mussten, dass die Menschen ihren Alltag wieder leben konnten, genug zu essen hatten und wieder eine Wohnung fanden.