Inhalt: Was ist die Stalinnote?

Stalin bot am 10. März 1952 in einer so genannten Note, das war nichts anderes als ein Schreiben, dem Westen Verhandlungen zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten an. Es sollten ein Friedensvertrag abgeschlossen und nationale Streitkräfte aufgestellt werden. So jedenfalls hieß es in dem Schreiben Stalins. Es folgten weitere Noten, die Vorschläge zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten machten. Diese gingen als so genannte Stalinnoten in die Geschichte ein.

Doch es gibt meist kein Angebot ohne Forderung: Im Gegenzug sollten alle Besatzungstruppen aus Deutschland abgezogen werden und ein wiedervereintes Deutschland sollte sich neutral verhalten.

Ernsthafte Diskussion über die Wiedervereinigung

So wurde eigentlich nur einmal ernsthaft über die Wiedervereinigung innerhalb der Bevölkerung diskutiert und das war im Jahr 1952, als die Stalin-Noten veröffentlicht wurden. Bis heute hält die Diskussion an, ob dieses Angebot Stalins ernst zu nehmen gewesen wäre. So meinen die einen, man hätte die einzige Chance auf eine Wiedervereinigung durch die Ablehnung der Stalinnoten verspielt. Die anderen meinen, Stalin hätte es eh nicht ernst gemeint. Zu letzteren zählte auch Konrad Adenauer, der damalige Bundeskanzler. Und sein Urteil hatte Folgen.

Adenauer nahm die Stalin-Note nicht ernst und hatte seine Gründe

Adenauer stellte es wohl so da, dass Stalin die Note nicht ernst gemeint habe und nichts anderes im Sinne hatte als die Westintegration – also die Eingliederung – zu behindern. Genauso dachten viele Menschen in Deutschland und auch die Westmächte. Die Historiker streiten sich. Da man mittlerweile auch Zugang zu neuen Daten in Archiven besitzt, gibt es die Meinung, Stalin hätte das durchaus ernst gemeint. So bestand zu diesem Zeitpunkt vielleicht tatsächlich eine Chance auf ein wiedervereinigtes Deutschland. Das bleibt aber eine Mutmaßung, wir wissen es nicht genau.

Angst vor der Sowjetunion

Adenauer war dagegen, auch aus dem Grund, dass er eine zu starke Annäherung an die Sowjetunion nicht wünschte. Es bestand die Angst zu sehr in den östlichen Machtbereich hineingezogen zu werden. Viele Deutsche teilten die Meinung von Adenauer hinsichtlich der Stalinnote(n).
Die DDR sah das damals ganz anders. Doch die Politiker wie der damalige Ministerpräsident Grotewohl und auch Walter Ulbricht, der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, wünschten sich die „Vereinigung“ der beiden Staaten. Doch unter ganz anderen Vorgaben als Adenauer.