Nato-Osterweiterung

Was ist eigentlich die NATO-Osterweiterung?

Wenn du mehr über die NATO erfahren möchtest, wann sie gegründet wurde und welche Aufgaben sie erfüllt, dann schau am besten im Artikel Gründung der Nato nach.

Der Krieg gegen die Ukraine und die NATO-Osterweiterung

Vielleicht hast du schon mal gehört, dass der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, auch wegen der NATO-Osterweiterung ausgelöst wurde. Stimmt das so? Was hat die NATO-Osterweiterung mit diesem schrecklichen Krieg zu tun? Oft heißt es, dass sich Russland durch den so genannten Westen bedroht fühle. Hat die NATO ihre Versprechen gebrochen und gab es Verträge?  Hierzu werfen wir einen kleinen Blick zurück.

Nato und Warschauer Pakt bis 1990

Hier siehst du die Grenzen von NATO und Warschauer Pakt von 1949 (Gründung der NATO) bis 1990. Das war das Ende der DDR. Die DDR schied aus dem Warschauer Pakt aus.

Die Erweiterungen der Nato im Jahr 1999 und 2004

Die erste so genannte NATO-Osterweiterung fand im Jahr 1999 statt. Doch es gab auch eine Geschichte, die der Aufnahme vorausging, die du ebenso kennen solltest.

Im Februar 1991 gründeten Polen, die Tschechoslowakei (später getrennt in Tschechien und die Slowakei) und Ungarn die sogenannte Visegrád-Gruppe. Alle diese Länder zählten ja früher zum Warschauer Pakt, der sich aufgelöst hatte. Diese Länder strebten in die NATO. Die NATO selbst sah das übrigens skeptisch.  Es gab Verhandlungen, Bedingungen wurden gestellt und verschiedene Treffen vereinbart.

Diese Länder hatten keine guten Erinnerungen an die Sowjetunion oder den Warschauer Pakt, dem sie ja auch einmal angehört hatten. Deshalb waren sie auch sehr zielstrebig mit Blick auf den Nato-Beitritt. In Ungarn zum Beispiel sprachen sich mehr als 85% der Bevölkerung für einen Nato-Beitritt aus. So traten am 12. März 1999 Polen, Tschechien (mittlerweile von der Slowakei getrennt) und Ungarn der Nato bei. Und noch weitere Länder strebten in die Nato.

Gespräche im Jahr 2002: Istanbuler Gipfel

Im Jahr 2002 gab es Beitrittsgespräche für folgende Länder: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien. Diese Länder traten im März 2004 der NATO bei und zwar auf dem so genannten Istanbuler Gipfel. Vor allem die baltischen Staaten wünschten sich diese Mitgliedschaft. Im Westen wurde der Beitritt heftig diskutiert. Russland begeisterte sich nicht, lehnte es nicht direkt ab und wollte die Frage der Mitgliedschaft dieser Staaten nicht eindeutig beantworten. So meinen einige Historiker, die NATO-Beitrittehätten dazu beigetragen, dass sich in Mittel- und Osteuropa die Demokratien besser entwickelten und stärker wurden.

Nato-Beitritte im Jahr 2009

Im Jahr 2009 kamen am 1. April Albanien und Kroatien zur NATO hinzu. Der 29. Mitgliedsstaat war Montenegro, das am 5. Juni 2017 offiziell aufgenommen wurde. Das bisher letzte und 30. Mitglied war Nordmazedonien, das am 27. März 2020 aufgenommen wurde.

Wie du auf der Karte siehst, hat sich die NATO tatsächlich über die Jahre in Richtung Osten ausgedehnt. Wobei wir immer festhalten müssen, dass die aufgenommen Länder nicht von der NATO geworben wurden, sondern die Aufnahme wünschten und auch teilweise durch Volksabstimmungen abgesichert wurden.

Doch Russland oder besser Präsident Putin ist der Meinung, die NATO hätte ihr Versprechen gebrochen. Manche sagen, dass sich der russische Präsident dadurch in die Ecke gedrängt gefühlt hätte. Das können wir nicht ausschließen. Doch einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen ein demokratisches Land, rechtfertigt dies noch lange nicht.

 

Erweiterung der NATO bis heute

Auf dieser animierten Karte siehst du noch einmal gut, wie sich die NATO im Laufe der Jahre erweitert hat. Stand der Karte ist 2020. Seit diesem Zeitpunkt ist bisher auch kein neues Mitglied mehr dazugekommen. Das letzte Mitglied war Nordmazedonien.