Rabattgesetz

Rabattgesetz in Deutschland: Wann wurde es abgeschafft?

Das sogenannte Rabattgesetz wurde im Juli 2001 abgeschafft. Doch was genau war das Rabattgesetz eigentlich und weshalb wurde es überhaupt abgeschafft?

Das Rabattgesetz stammt übrigens noch aus der Zeit des Nationalsozialsozialismus. Es trat im Jahr 1934 in Kraft. Dieses Gesetz beschränkte die Höhe des Rabattes, die der Verkäufer dem Käufer einräumen durfte. Allerdings durfte der Rabatt die 3% nicht überschreiten. Diesen Rabatt nennt man auch "Skonto". Diesen Begriff siehst du auch manchmal auf Rechnungen. Ausnahmen waren größere Mengen. Wenn du also einen Fußball im Geschäft gekauft hättest und der dann 10 € kosten würde, dann läge der Rabatt bei maximal € 30 Cent. Bei größeren Mengen könnte der Betrag auch höher liegen. Ebenso aus der Zeit des Nationalsozialismus stammte die so genannte "Zugabeverordnung". Was soll das sein? Wenn es noch eine Kleinigkeit beim Kauf "dazu" gäbe, durfte der Wert nur geringfügig sein.

Schon im Jahr 1994 dachten Politiker*innen darüber nach, das Rabattgesetz zu ändern. Doch erst im Dezember 2000 wurde vom Bundestag beschlossen, das Rabattgesetz und die weiteren Verordnungen ganz zu streichen. Doch was bedeutet dies nun konkret?

Warum wurde das Rabattgesetz überhaupt geändert?

Einmal werden Gesetze, die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen, kritisch hinterfragt. Das ist auch gut so. In diesem Fall hat die Änderung des Gesetzes etwas mit der Gesetzeslage innerhalb der Europäischen Union zu tun. Ein Gesetz legte fest, dass in jedem Land das Recht des so genannten Anbieterlandes gelten solle. Das ist das Land, in dem Ware angeboten und verkauft wird. Ein Rabattgesetz wie Deutschland hatten viele andere Länder nicht. Damit war der Wettbewerb nicht gerecht. Andere Länder könnten auf dasselbe Produkt dann Rabatte gewähren, in Deutschland wäre das nicht möglich. Somit war dies ein Wettbewerbshindernis. Mittlerweile gibt es Gutscheine oder Coupons zum Einlösen, Kundenkarten und vieles mehr, um Kund*innen zu gewinnen und auch zu halten. Das wäre mit dem Rabattgesetz nicht möglich gewesen. Mit diesen Rabatten wird jetzt ganz viel Werbung gemacht. Manchmal ist das nun schon wieder zu viel des Guten.

Ist Feilschen in Deutschland erlaubt?

Feilschen bedeutet nichts anderes als handeln. Nehmen wir mal an, der Fußball kostet € 50,-. Das ist dir zu viel. So fragst du nach, ob das nicht ein bisschen günstiger ginge. Wenn du Glück hast, lässt der Verkäufer ein bisschen den Preis nach. Muss er natürlich nicht, aber er kann das tun. Das Ergebnis ist, dass du das nächste Mal auch wieder in diesem Laden einkaufst. Das nennt man dann Kundenbindung. In vielen anderen Ländern ist es total üblich zu handeln. Wenn du schon einmal auf einem Flohmarkt gewesen bist, als Käufer oder Verkäuferin, dann hast du sicher nicht den erstgenannten Preis gezahlt, sondern ein bisschen gehandelt. Das macht ja auch beiden Seiten Spaß. Und gehört zu einem Flohmarktbesuch einfach mal so dazu. Trotzdem ist es oft nicht üblich, in normalen Geschäften zu handeln. Wer sich traut, kann es versuchen. Verboten ist es jedenfalls nicht, nur nicht üblich.