Erste Atlantiküberquerung
Die erste Atlantiküberquerung
Flüge über den Atlantik waren die große Herausforderung der 1920er Jahre. Große Berühmtheit erlangte Charles Lindbergh, als er 1927 als erster Mensch ganz alleine über das Meer flog. Der erste Nonstop-Flieger über den Atlantik war er jedoch nicht.
Erster Flug über den Atlantik
Die erste Atlantiküberquerung von einem Flugzeug fand nämlich schon im Juni 1919 statt, also acht Jahre vor Lindbergh. Der englische Pilot John Alcock flog mit seinem Navigator Arthur Brown von Neufundland (Kanada) nonstop übers Meer nach Irland.
Dieser Flug wurde mit einer Vickers Vimy durchgeführt, einem englischen Doppeldecker. Die Daily Mail, eine englische Zeitung, hatte einen Preis von 10.000 Pfund für den ersten Nonstop-Flug über den Atlantik ausgesetzt. Den gewannen Alcock und Brown, auch wenn sie in Irland mit der Flugzeugnase voran in einem Moor zum Stehen kamen!
Erster Transatlantikflug mit dem Luftschiff
Wenige Tage später überquerte im Juli 1919 das englische Luftschiff R34 den Atlantik. Zunächst ging die Fahrt von Schottland nach New York, was somit die erste Ost-West-Überquerung überhaupt war, dann in umgekehrter Richtung. Das erste Flugzeug, das von Ost nach West über den Atlantik flog, sollte noch bis 1928 auf sich warten.
Charles Lindberghs Flug
Am 21. Mai 1927 landete der Amerikaner Charles Lindbergh mit seinem Flugzeug in Paris. Er hatte es geschafft – er hatte als erster Mensch ganz alleine den Ozean überquert! Mit diesem Flug wurde er zum umjubelten Helden und wohl bekanntesten Piloten. Eigentlich war er Postflieger, das heißt er beförderte Luftpost, und zwar auf der Strecke von St. Louis nach Chicago.
Schon 1919 hatte Raymond Orteig, ein Hotelbesitzer, einen Preis ausgesetzt: Derjenige, der es schaffen sollte, den Atlantik allein zu überqueren, sollte 25.000 Dollar bekommen. Lindbergh ließ eigens dafür eine Maschine konstruieren und taufte sein Flugzeug Spirit of St. Louis (Geist von St. Louis). In 33 Stunden flog Lindbergh mit dieser einmotorigen Maschine von New York nach Paris.
Er geriet in einen Schneesturm und musste gegen die Müdigkeit kämpfen. Er erreichte die Küste von Irland, flog weiter nach England, über den Ärmelkanal und sah schließlich den Eiffelturm – er hatte geschafft, woran einige vor ihm schon gescheitert waren. Er landete auf dem Flughafen in Paris und wurde trotz nächtlicher Stunde begeistert empfangen.
Die Entführung des Lindbergh-Babys
Lindbergh war mit einem Schlag berühmt. Er wurde zum Oberst befördert und sogar ein Tanz hat angeblich seinen Namen nach ihm, der Lindy Hop.
Doch seine Bekanntheit brachte Lindbergh nicht nur Glück. 1932 wurde sein Sohn entführt, der eineinhalbjährige Charles III. Es wurden 50.000 Dollar Lösegeld verlangt.
Das Lösegeld wurde übergeben, aber das Kind wurde nicht freigelassen. Man fand es wenige Wochen später tot auf. Zwei Jahre später tauchte ein Geldschein aus dem Lösegeld auf und der deutschstämmige Bruno Hauptmann wurde festgenommen und zum Tode verurteilt. Allerdings gab es einige Zweifel an seiner Schuld.
Endlich auch von Ost nach West im Flugzeug: 1928
Bis zum ersten Flug von Europa nach Amerika sollte es noch fast ein Jahr dauern. In diese Richtung waren die Windverhältnisse schwieriger als Richtung Amerika. Am 12. April 1928 aber gelang der Überflug.
Eine Junkers-W-33-Maschine wurde an diesem Tag von dem deutschen Piloten Hermann Köhl geflogen. Bei ihm waren Ehrenfried von Hünefeld, der das Unternehmen finanzierte, und der irische Major James Fitzmaurice als Kopilot. 36 Stunden dauerte der Flug von Irland nach Neufundland (Kanada).
New York hatten sie verfehlt, doch dort und auch in Deutschland wurden die "Ozeanflieger" nach ihrer Rückkehr groß gefeiert.
Die erste Solo-Überquerung von Ost nach West fand übrigens erst 1936 statt. Es war eine Frau, der das gelang. So berühmt wie Charles Lindbergh wurde Beryl Markham jedoch nie – schade!