Was geschieht in der Novemberrevolution?

Novemberrevolution einfach erklärt

Im Deutschen Kaiserreich herrschte 1918 große Unzufriedenheit und auch großes Leid durch Hunger, Armut und Krankheiten. Die Menschen wollten endlich ein Ende des Krieges. Der Kriegsbegeisterung von 1914 war Ernüchterung gewichen.

Schuld gab man auch dem Kaiser, der das Reich in diesen Krieg geführt hatte. Darum wollten viele Menschen, dass der Kaiser abdanken sollte. Auch die siegreichen Länder, besonders die USA, wollten einem Waffenstillstand nur zustimmen, wenn Deutschland Wiedergutmachung leisten würde und wenn der Kaiser abtrete.
 

Matrosen verweigern den Befehl

Als nun die Matrosen in Wilhelmshaven den Befehl bekamen, noch einmal gegen die Engländer auszulaufen, weigerten sie sich. Es war klar, dass der Krieg verloren war und dass die Matrosen nur noch "Kanonenfutter" sein würden.

Nur um der Ehre willen wollten sie aber nicht sterben. Mit ihrer Weigerung begann die Novemberrevolution. Sie konnte sich nur deshalb nach Berlin und über das Deutsche Reich ausbreiten, weil eben so viele Menschen unzufrieden waren und die Situation ändern wollten.
 

Die Revolution breitet sich aus

Abordnungen der Matrosen kamen vom 4. bis 9. November 1918 in die Städte des Reiches, überall wurde gestreikt und demonstriert. Die regierenden Fürsten der einzelnen Länder wurden zur Abdankung gezwungen, so auch Ludwig II. von Bayern. Am 7. November wurde er von Kurt Eisner (USPD) für abgesetzt erklärt und war somit der erste deutsche Monarch, der von der Revolution vertrieben wurde.
 

Die Abdankung des Kaisers wird bekannt gegeben

Die Streiks und Massendemonstrationen führten schließlich dazu, dass Max von Baden die Abdankung des Kaisers bekannt gab – obwohl der dem noch gar nicht zugestimmt hatte. Damit war aber die große Veränderung eingeläutet. Max von Baden, der bisherige Reichskanzler unter dem Kaiser, übergab die Regierungsgeschäfte der SPD.
 

Doppelte Ausrufung der Republik

Die Revolution hatte gesiegt. Die USPD und der Spartakusbund wollten eine Räterepublik mit weiter reichenden Veränderungen, etwa auch die Enteignung der Industriellen. Die SPD aber wollte eine parlamentarische Republik. Beide Seiten riefen zwar die Republik aus (Ausrufung der Republik), meinten aber sehr unterschiedliche Formen dieser Republik.

Der weitere Verlauf der Novemberrevolution

Am Abend des 9. November kamen 100 Revolutionäre Obleute im Reichstag zusammen, um ein Revolutionsparlament zu bilden. Sie waren in den Berliner Großbetrieben von der Arbeiterschaft gewählt worden. Man beschloss, dass am nächsten Tag, dem 10. November, jeder Berliner Betrieb und jedes militärische Regiment einen "Rat" wählen sollte, je nachdem einen Arbeiterrat oder einen Soldatenrat. Aus diesen sollte eine Revolutionsregierung gewählt werden, bestehend aus MSPD- und USPD-Mitgliedern.

Bei der Versammlung im Zirkus Busch am 10. November jedoch konnte sich die USPD nicht durchsetzen. Ein von ihr geplanter Kontrollausschuss (der dann Vollzugsrat genannt wurde) wurde zu gleichen Teilen aus MSPD und USPD besetzt, sodass er keine wirkliche Kontrolle ausüben konnte, wie sich die USPD dies gewünscht hätte.

Acht Wochen lang herrschten die Räte und die Reichsregierung unter Friedrich Ebert (SPD) quasi gemeinsam. Die eigentliche Macht aber lag in Eberts Händen, der sich auch durch den Pakt mit Groener die Macht über die linksgerichteten Kräfte sicherte.

Reichsrätekongress

Der Reichsrätekongress im Dezember 1918 stimmte mehrheitlich für eine parlamentarische Demokratie. Die USPD konnte sich nicht durchsetzen. Ebert und die MSPD wollten vor allem die staatliche Ordnung aufrechterhalten und hatten Angst vor einem Chaos. Eine Revolution nach russischem Vorbild wie die Oktoberrevolution sollte vermieden werden. Die SPD wollte Reformen und keine Revolution.
 

Die Novemberrevolution - Zusammenfassung

Was geschah in der Novemberrevolution? Wie kam es zur doppelten Ausrufung der Republik? Eine Zusammenfassung! [ © Quelle:www.history-vision.de ]