Was ist das Bauhaus?

Das Bauhaus, die Kunst und die Architektur

Das Bauhaus war eine Schule für Kunst und Architektur. Walter Gropius gründete sie 1919 in Weimar. Hier sollte mit neuen Formen experimentiert werden können.

Unterrichtet wurden Malerei, Grafik, Fotografie, Bühnenkunst, Tanz und vieles mehr - ein große Bandbreite also. In den Vordergrund traten jedoch, vor allem ab 1927, Architektur und Inneneinrichtung.
 

Bauhaus in Kunst und Industrie

Modern und sachlich sollte alles sein. Das Ziel des Bauhauses war es, preiswerte und funktionale Produkte zu entwerfen, die dann der Industrie als Modell dienen sollten.

Die Unterscheidung zwischen Künstler und Handwerker sollte damit ebenfalls aufgehoben werden. Die Zusammenarbeit von Kunst und Industrie war absolut neu!

Erschwinglich für die Allgemeinheit wurden jedoch nur wenige der entworfenen Produkte, z. B. die Bauhaustapete, die in der Tapetenfabrik Rasch in Hannover gefertigt wurde oder die Schreibtischlampe der Firma Kandem, die bis heute von anderen Herstellern imitiert wird. Durch solche Imitate wiederum wurden die Stücke dann aber auch wieder für viele Menschen erschwinglich.
 

Städtebau

Die städtebaulichen Probleme und die Wohnungsnot der 1920er Jahre wollte Gropius lösen, indem er Massenwohnbauten entwarf. Beispiele sind Wohnsiedlungen in Dessau (Stadtteil Törten), Karlsruhe (Stadtteil Dammerstock) oder Berlin (Siemensstadt). So wurde tatsächlich der benötigte Wohnraum geschaffen, doch die Anonymität solcher Bauten führte auch zu sozialen Problemen.
 

Lehrer mit berühmten Namen

Zwei berühmte Lehrer am Bauhaus waren die Maler Paul Klee und Wassily Kandinsky. Beide teilten sich eines der Meisterhäuser in Dessau, deren Doppelhälften sie nach ihren Vorstellungen gestalteten.

Klee unterrichtete zunächst Buchbinderei, dann übernahm er die Werkstätte der Goldschmiede, die für Glasmalerei und schließlich die Weberei. Klees Formlehre wurde Teil der Grundausbildung im so genannten "Vorkurs". Paul Klees Sohn Felix wurde übrigens mit erst 14 Jahren der jüngste Bauhaus-Schüler.

Ebenfalls als Lehrer am Bauhaus tätig war der Maler Lyonel Feininger. Er war Leiter der Druckwerkstätten und lebte ebenfalls in einem der Meisterhäuer.
 

Das Bauhaus zieht um

1925 musste das Bauhaus von Weimar nach Dessau verlegt werden, denn es gab Querelen mit der neuen konservativen Regierung in Thüringen. Gropius entwarf für den neuen Standort ein Gebäude, das 1926 bezogen wurde.

Insbesondere die Werkstätten mit ihrer verglasten Fassade wurden zum Inbegriff der Moderne. Es entstanden außerdem vier Meisterhäuser (Wohn- und Arbeitsräume für die Lehrkräfte) und eine Wohnsiedlung mit 60 Häusern.

1928 trat Gropius von der Leitung des Bauhauses zurück. Hannes Meyer übernahm sie bis 1930, ehe Ludwig Mies van der Rohe neuer Leiter wurde.

1932 zog das Bauhaus nach Berlin. Man musste aus Dessau wegziehen, weil der neu gewählte Stadtrat mit nationalsozialistischer Mehrheit das Bauhaus schließen ließ.

1933 lösten die Nationalsozialisten das Bauhaus ganz auf. Seine Architektur und sein Stil waren dennoch wegweisend auch für spätere Jahrzehnte. Einige Bauhaus-Architekten wanderten in die USA aus und trugen so auch dort zur Verbreitung des neuen Stils bei.