Die Zeugen Jehovas

Während viele Protestanten und Katholiken sich von den Nationalsozialisten vereinnahmen ließen, gab es eine christliche Glaubensgemeinschaft, die sich von Anfang an weigerte, aufgrund ihrer religiösen Überzeugung mitzumachen. Das waren die Zeugen Jehovas.

Die Zeugen Jehovas gibt es auch heute noch

Die Zeugen Jehovas kennst du vielleicht. Sie stehen oft irgendwo in der Stadt mit einer Zeitschrift in der Hand und erzählen von ihrem Glauben. Manchmal kommen sie auch an die Haustür, wo sie die meisten Leute wieder wegschicken. Die Zeugen Jehovas waren und sind überzeugte Christen, haben allerdings in vielen Punkten völlig andere Vorstellungen als Katholiken und Protestanten. Heute wird diese Glaubensrichtung von vielen belächelt und so einiges, was sie verbreiten und denken, muss auch ernsthaft hinterfragt werden. Sie legen die Bibel auf eine ganz bestimmte Art und Weise aus.

Die Zeugen Jehovas waren Pazifisten

1933 gab es etwa 25 000 Zeugen Jehovas in Deutschland. Die Gemeinde wurde sofort nach der Machtübernahme Hitlers verboten, man behauptete, sie würden dem jüdischen Glauben nahe stehen. Doch die Zeugen Jehovas weigerten sich zum Beispiel, den Hitlergruß zu entbieten. Aufgrund ihrer pazifistischen Einstellung waren sie gegen Hitlers Militärpläne und verweigerten auch den Wehrdienst. Auch wollten sie kein Mitglied irgendeiner nationalsozialistischen Organisation werden. 

Viele Zeugen Jehovas verloren ihr Leben

Die Zeugen Jehovas wurden aufgrund ihrer Einstellung vom NS-Staat verfolgt und bekämpft. Fast die Hälfte ihrer Anhänger kamen in Haft, 2000 landeten in einem Konzentrationslager. Zeugen Jehovas leisteten auch aktiven Widerstand gegen das NS-Regime und verteilten Flugblätter, in denen sie über die Unrechtsherrschaft der Nationalsozialisten aufklärten.

Über 1200 Zeugen Jehovas verloren zwischen 1933 und 1945 ihr Leben, weil sie an ihrer Überzeugung und ihrem Glauben festhielten.