Was ist ein Flüsterwitz?

Witze bringen Menschen zum Lachen. Sie schaffen aber auch Distanz und manchmal kann man auch über eine Sache einen Witz machen, vor der man eigentlich Angst hat und die man nicht versteht. Viele Menschen machen Witze über Politiker, Kinder vielleicht über den ein oder anderen Lehrer. 

Lachen machte manches leichter

Im Dritten Reich war es ziemlich gefährlich, seine Meinung zu äußern, wenn sie sich gegen den NS-Staat und die Regierung richtete. Doch der ein oder andere Witz wurde unter vorgehaltener Hand weitererzählt. Gerade weil es so heftige Überwachungsmaßnahmen gab, versuchten sich die Menschen über die Witze zu retten. Lachen macht schlimme Situationen halb so schlimm, das war auch während der NS-Zeit nicht anders.

Es gab auch keine Kleinkünstbühnen und Kabaretts mehr, auf denen ja der politische Witz normalerweise blüht. Hier werden Personen des politischen Lebens gerne mal auf die Schippe genommen und das Publikum lacht herzlich darüber.

Strafe für Witzeerzähler

Doch wer einen Witz erzählte, musste während der NS-Zeit mit Strafen rechnen. Wie hart diese Strafen waren, hing auch von dem ab, der sie erzählte, denn auch NSDAP-Mitglieder erzählten Witze.

Doch trotz der Androhung von Strafen, so ganz war dem Witz nicht beizukommen. So war Hitler zum Beispiel der "Gröfaz", der "größte Feldherr aller Zeiten", das allerdings zu einem Zeitpunkt, als die deutschen Truppen so gar nicht mehr mit Siegen glänzten.

Ein paar Beispiele:

Treffen sich ein Internist und ein Psychiater. Der Psychiater grüßt: „Heil Hitler!” Darauf der Internist: „Heil Du ihn! Du bist doch der Irrenarzt!”

"Welcher Unterschied besteht zwischen dem Dritten Reich und der Straßenbahn?"
"Keiner. In beiden Fällen steht vorn der Führer. Hinter ihm steht das Volk. Und wer nicht hinter ihm steht, der sitzt. Dauernd wird kassiert. Abspringen während der Fahrt ist verboten!" (1938)

Hans: "Was gibt es für neue Witze?"
Heini: "Sechs Monate Dachau."
(1938)

Gegen Ende des Krieges wurde folgender Witz erzählt:

"Wie schnell doch die Zeit vergeht! Schon sind tausend Jahre um."

In der Schule wird das Thema "Kriegsschuld" behandelt. Der kleine Fritz schreibt den Aufsatz: "Den uns aufgezwungenen Krieg hätten wir nicht anfangen dürfen!" (1943)