Ab nach Dachau?
"Ab nach Dachau"!?
Vielleicht hast du schon einmal den Spruch "Ab nach Dachau" gehört. Das war lange Zeit in Deutschland ein geflügeltes Wort und bedeutete irgendwas schrecklich Unangenehmes, worüber man allerdings nicht gerne sprach. Doch was verbarg sich hinter diesem Ort "Dachau"? Irgendetwas passierte doch dort, aber was?
Kein Recht und kein Gesetz
Das Konzentrationslager Dachau war das erste KZ, das die Nationalsozialisten überhaupt anlegen ließen. Errichtet wurde es schon am 22. März 1933, also kurz nach der Ernennung Adolfs Hitlers zum Reichskanzler. Es lag 20 Kilometer südlich der bayerischen Hauptstadt München. Als Wachen wurden SA- und SS-Leute eingesetzt, die besonders grausam gegen die Häftlinge vorgingen.
Dachau war ein Modell für weitere KZ
Das KZ Dachau diente als Modell für viele weitere Konzentrationslager. Die Bewacher hassten die Insassen und behandelten sie entsprechend brutal. Die Häftlinge wurden als Staatsfeinde abgestempelt, gegen die das Wachpersonal entsprechend vorzugehen hatte. Es gab kein Recht und Gesetz, das die Menschen schützen konnte. Politische Gegner oder solche, die das NS-Regime für Gegner hielt, wurden ohne Prozess ins KZ eingeliefert. Somit diente Dachau als Abschreckung für alle.
Dachau war kein KZ, das als Vernichtungslager errichtet wurde, wie Auschwitz oder Treblinka in Polen. Dennoch wurden auch hier viele Menschen ermordet. Fast ein Viertel der 200 000 Insassen starb im Konzentrationslager Dachau.
Medizinische Experimente waren an der Tagesordnung
In Dachau fanden auch viele medizinische Experimente statt. Man steckte gesunde Menschen mit Absicht mit Krankheiten an, um zu sehen, was passierte. So wurden sie mit Malaria, einer Tropenkrankheit, infiziert oder auch mit Tuberkulose. Angehende Mediziner führten an Häftlingen Übungsoperationen durch. Oder man ließ Insassen in kaltem Wasser stehen, um zu beobachten, welche Wirkung diese "Behandlung" auf den menschlichen Körper hatte. Noch heute ist Dachau ein Mahnmal dafür, wofür Menschen in ihrer Grausamkeit fähig sein können.
Blick voraus
Am 5. Mai 1965 wurde in Dachau die KZ-Gedenkstätte Dachau eingerichtet, die jedes Jahr von vielen Menschen besucht wird, die nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt kommen. Errichtet wurde es auf eine Initiative ehemaliger Häftlinge hin. Es gibt keine spezielle Ausstellung für Kinder und vieles soll sich für Kinder unter 12 Jahren nicht eignen. Vor Ort ist ein Dokumentarfilm zu sehen, der eine Altersfreigabe von 12 Jahren besitzt. Aber jüngere Kinder werden nicht abgewiesen. Allerdings gibt es viele Angebote für Schulklassen wie geführte Rundgänge, Workshops und Seminare.