Leben mit Karten
Nur wer über Lebensmittelkarten verfügte, konnte offiziell Lebensmittel kaufen.
Die Lebensmittelkarten wurden schon vor dem Krieg gedruckt
Gedruckt wurden die Karten übrigens sogar schon vor dem Krieg, um dann erst einmal in Tresoren zu lagern und beim Bedarfsfall herausgeholt zu werden. Die erste Zeit der Zuteilung dauerte vier Wochen. Hier gab es eine Karte für mehrere verschiedene Lebensmittel. Später kamen unterschiedliche Karten zum Einsatz, die je nach Lebensmittel verschiedene Farben hatten.
Gelb für Ei, Rot für Brot
Auf den Fotos siehst du z.B. eine gelbe Eierkarte und eine rote Brotkarte. Anhand der Farbe ließ sich sofort unterscheiden, um welche Art von Lebensmittel es sich handelte. So gab es für jede Person pro Haushalt zum Beispiel eine Reichsbrot-, Reichsfleisch-, Reichsfett-, oder Reichseierkarte. Je länger der Kreig dauerte, desto schwieriger war es, ausreichend Lebensmittel zu bekommen. Auch Kartoffeln und Gemüse oder Obst standen nicht dauernd zur Verfügung. Wer auf dem Land lebte, hatte Vorteile und vielleicht einen eigenen Garten, in dem er Gemüse züchten und Obst ernten konnte.
Während des Krieges gab es immer weniger Lebensmittel
Die Lebensmittelzuteilungen wurden im Kriegsverlauf immer geringer. So erhielt ein Erwachsener im Jahr 1945 1700 Gramm Brot, 250 Gramm Fleisch und 125 Gramm Fett innerhalb von einer Woche. Kleine Kinder bis 6 Jahre, Jugendliche, Schwerstarbeiter und auch stillende Mütter und Schwangere bekamen ein bisschen mehr zugeteilt.
Es gab auch spezielle Marken für einen Besuch in einer Gaststätte. Wer ein Restaurant besuchte, musste für ein Frühstück dann 10 Gramm Butter- und 100 Gramm Brotmarken bezahlen.
Juden bekamen kleinere Rationen zugeteilt und durften auch nur in für sie bestimmten Geschäften und nur zu bestimmten Zeiten einkaufen. Somit waren sie auch bei den Essenszuteilungen benachteiligt.