Warum werfen die Amerikaner die Atombombe auf Japan?
Nachdem Deutschland im Mai 1945 kapituliert hatte, kämpfte Japan immer noch weiter. Doch wie sollte man Japan endgültig besiegen?
Befürworter
So gab es auf der einen Seite die Befürworter des Abwurfs einer Atombombe auf Japan, um dem Krieg ein Ende zu setzen. Diese behaupteten gar, sie würden durch den Bombenabwurf Menschenleben retten, Leben amerikanischer Soldaten, aber auch japanischer Soldaten und Zivilisten. Japan war Mitte 1945 militärisch zwar geschwächt, aber noch lange nicht besiegt. Geplant war zunächst eine Landung auf den japanischen Inseln, die allerdings - so wusste man - mit großen Verlusten einhergegangen wäre. Ebenfalls behauptete man, Japan wäre selbst bald soweit, eine Atomwaffe einsetzen zu können. So arbeitete der Zeitdruck für die Befürworter des Atombombenabwurfs.
Es gab auch Gegner des Abwurfs
Doch es gab auch Gegner der Abwürfe, die der Meinung waren, ein Sieg über Japan wäre auch ohne den Abwurf der Bombe möglich gewesen. Kritisiert wurde zusätzlich der zweite Abwurf über Nagasaki, da zu diesem Zeitpunkt die Durchschlagkraft der Bombe ja bekannt war. Überhaupt standen hier ethische und moralische Fragen im Mittelpunkt, ob es überhaupt ein Argument gäbe, das den Abwurf einer Bombe und damit den grausamen Tod so vieler unschuldiger Menschen überhaupt rechtfertige.
Spiel mit den Muskeln
Viele Kritiker waren auch der Meinung, der damalige US-Präsident Truman hätte durch den Abwurf der Atombombe nicht nur Japan besiegen, sondern seinen Gegenspieler, den sowjetischen Staatschef Stalin, einschüchtern wollen. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten hatten sich im Laufe des Jahres 1945 verschlechtert. Auf der Potsdamer Konferenz im Juli 1945, auf der über das zukünftige Deutschland seitens der Siegermächte verhandelt wurde, stellte Stalin immer größere Forderungen.
So war der Atombombenabwurf auf ein nahezu besiegtes Japan gleichzeitig der Eintritt in das Zeitalter der Abschreckung durch Atomwaffen. Ein Zeitalter, in dem wir heute noch - auch wenn sich die Bedingungen geändert haben - leben.