Die Töne kommen von der Platte
Thomas Alva Edison war der erste Mensch, dem es gelang, Töne über einen längeren Zeitraum festzuhalten. Er hatte im Jahr 1877 schon den "Phonographen" erfunden. Dieser konnte Töne aufzeichnen und auch wiederholt abspielen. Dieses Gerät von Edison wurde somit zum Vorläufer aller Abspielgeräte für Musik, wie Grammophon, Plattenspieler und sehr viel später auch CD-Player. Töne wurden noch mit einer Walze aufgezeichnet.
Emil Berliner und sein Grammophon
1887 erhielt Edisons Phonograph Konkurrenz. Der Erfinder Emil Berliner (1851-1929) aus Hannover präsentierte sein Grammophon und als Tonträger die Schallplatte, die kurz darauf den Siegeszug durch die Welt antreten sollte. Emil Berliner ließ sich übrigens den Namen "Grammophon" schützen.
Sein Gerät ähnelte dem späteren Plattenspieler schon sehr. Die Musik wurde jetzt nicht mehr auf einem Zylinder festgehalten, sondern auf einer Scheibe. Auf dieser Scheibe hatte man spiralförmige Rillen eingeritzt. Die ursprüngliche Schallplatte bestand aus einer flachen Zinkscheibe, die eine Wachsbeschichtung besaß. Auf einer solchen Scheibe oder Platte ließ sich nun sehr viel mehr Musik speichern. Bei dem Vorläufer von Thomas Edison gab es jeweils nur eine Aufnahme und keine Kopie. Wollte man mehrere Aufnahmen, musste man auch mehrere Walzen beschreiben.
Kopien leicht gemacht
So war das Grammophon schon eine wesentliche Verbesserung, weil sich hiermit mehrere Kopien erstellen ließen. Das Gerät funktionierte zu Beginn allerdings nur mechanisch. Um es in Gang zu setzen, musste man eine Kurbel drehen. Der Schall wurde noch nicht elektrisch verstärkt. Die Nadel des Grammophons war direkt mit einer Schicht im Schalltrichter verbunden. Die Qualität ließ hier oft noch zu wünschen übrig. Ab 1896 gab es dann Federmotoren. Man musste den Motor ankurbeln, dann drehte sich der Plattenteller. Elektromotoren kamen erst etwas später auf.
Die Schallplatte aus Schellack
Das neue Medium der Schallplatte öffnete viele Möglichkeiten. Die erste Schallplatte bestand übrigens aus Zinkblech. Ihr Durchmesser betrug zwölf Zentimeter und die Umdrehungszahl pro Minute lag bei 150 Umdrehungen. Das Abspielen einer solchen Platte dauerte dann etwa eine Minute. Aber immerhin. Es sollte nicht lange dauern und das Zinkblech wurde von Hartgummi abgelöst. Das war schon 1890. Im Jahr 1895 lag dann die Geburtsstunde der so genannten Schellackplatte, die sich für Tonaufnahmen besser als die bisherigen Trägermaterialien eignete. Und diese Schellackplatten sollten bis zur Ablösung durch die Vinylschallplatten 60 Jahre lang der wichtigste Tonträger bleiben.
Der Geschäftsmann Emil Berliner
Emil Berliner war nicht nur Tüftler und Erfinder, sondern auch Geschäftsmann. So gründete er zwei Firmen in den USA, die Grammophone und Schallplatten herstellten. In Deutschland, und zwar in seinem Heimatort Hannover, gründete er die Deutsche Grammophon Gesellschaft, die als erste Firma nur Schallplatten herstellte.
Hier hörst du eine Schallplattenaufnahme aus dem Jahr 1905.