Die Gewerkschaften
Die Gewerkschaften setzten sich für die Rechte der Arbeiter ein. Diese erkannten, dass sie nur gemeinsam eine Verbesserung ihrer Situation erreichen können.
Die Gewerkschaften zur Kaiserzeit
Vor allem in den 1890er Jahren erstarkte die Gewerkschaftsbewegung. Die Entwicklung der Gewerkschaften stand in Deutschland - anders als in anderen Ländern - immer in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der SPD.
Einmischung in die Politik war nicht gewünscht
Die Fabrikherren im Deutschen Reich verhielten sich wie Alleinherrscher. Und sie wünschten keinesfalls eine Einmischung der Arbeiter in die Politik. Diese sollten lieber zu Hause bleiben und sich ihren Familien widmen als in Versammlungen zu gehen und über Politik zu reden. Davon verstanden sie eh nichts, so dachten jedenfalls die meisten Fabrikherren. Den Arbeitern wurde mit der Zeit klar, alleine nichts ausrichten zu können, wenn sie ihre Lage verbessern wollten. Besseren Lohn für ihr Arbeit, bessere Verhältnisse - ein Einzelner hatte hier keine Chance, etwas auszurichten.
Wie sind die Gewerkschaften entstanden?
In der Folge taten sich die Arbeiter nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" zusammen. So entstanden im Laufe der Zeit für verschiedene Berufe Vertretungen, die man auch "Gewerkschaften" nannte. Ziel der Gewerkschaften war es, für die Arbeiter bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne durchzusetzen. Aber auch die Themen Mitbestimmung und Anerkennung gewannen an Bedeutung.
Wann wurde die erste Gewerkschaft gegründet?
Eine der ersten Arbeiterorganisationen war der Deutsche Arbeiterverein, der von Ferdinand Lassalle (1825-1864) gegründet wurde und den Gewerkschaften als Vorbild diente. Im Jahr 1892 schlossen sich diese ersten Gewerkschaften dann unter einem so genannten Dachverband zusammen. Ein bedeutender Gewerkschafter war Carl Rudolf Legien (1861-1920).
Die meisten Mitglieder dieser ersten Gewerkschaften stammten aus der Arbeiterschaft, es waren nur wenige Bauern und Angestellte vertreten.