Braunkohle liefert Energie - doch zu welchem Preis?
Braunkohleabbau in der DDR
Durch die Ölkrise 1973 stieg der Ölpreis enorm, zunächst um 70 Prozent, dann sogar noch mehr. In der Bundesrepublik gab man 1974 17 Milliarden D-Mark mehr aus als im Jahr zuvor. Solche Ausgaben konnte die DDR-Wirtschaft nicht verkraften. Statt wie geplant in Zukunft auf Erdgas und Erdöl als Energieträger zu setzen, wurde die Braunkohle zum Retter auserkoren.
Braunkohle in der DDR
Braunkohle war die einzige Energiequelle aus heimischer Produktion. Sie musste also nicht eingeführt (importiert) werden, sondern es gab sie im eigenen Land.
Ab 1980 griff man noch einmal vermehrt auf Braunkohle zurück, als die Sowjetunion ihre Erdölpreise dem Weltmarkt anglich und so auch die DDR für russisches Erdöl mehr bezahlen musste als zuvor.
Umweltprobleme durch den Braunkohleabbau
30 Prozent der Weltproduktion an Braunkohle kam 1985 aus der DDR. Vor allem in der Lausitz und in Mitteldeutschland bei Leipzig oder Bitterfeld wurde Braunkohle in großem Maß im Tagebau gefördert. Der Abbau von Braunkohle und ihre Verwendung schufen jedoch enorme Umweltbelastungen.
Große Flächen wurden durch den Abbau "unbrauchbar" und blieben ohne Bewuchs von Pflanzen oder Bäumen. Manchmal wurden ganze Dörfer umgesiedelt, um die unter ihnen liegende Braunkohle fördern zu können.
Doch nicht nur der Abbau bereitete Probleme. Die Kraftwerke, die durch Braunkohle betrieben wurden, hatten einen besonders hohen Schadstoffausstoß. Das ausgestoßene Schwefeldioxid schädigte insbesondere den Wald. Auch für die Menschen waren der Staub und der Schwefel natürlich nicht gesund.
Blick voraus
Auch heute noch wird Braunkohle abgebaut, nicht nur auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, sondern z. B. auch im Ruhrgebiet. Flächen, die durch den Abbau nicht mehr für den Menschen nutzbar sind, versucht man zu "rekultivieren". So wandelt man sie z. B. in Naherholungsgebiete um, indem man Wald pflanzt oder die entstandenen "Löcher" flutet und so zu Seen macht. Ein Beispiel hierfür ist das Leipziger Neuseenland.
Der Schadstoffausstoß wird heute gemindert durch spezielle Filter, deren Anwendung den Kohlekraftwerken vorgeschrieben ist. Inzwischen wurde aber der Koheleausstieg bis 2038 beschlossen. Der Braunkohleausstieg in Nordrhein-Westfalen kommt sogar schon 2030.