Die Wolke
Gudrun Pausewang schrieb ihren Roman unter dem Eindruck der Katastrophe von Tschernobyl. Er erschien erstmals 1987. Die Autorin beschreibt darin einen atomaren Unfall in einem deutschen Atomkraftwerk. Aus der Sicht der 15-jährigen Janna-Berta wird erzählt, welche Folgen solch ein Super-GAU haben würde.
Dem Buch vorangestellt ist eine Anzeige, die im Mai 1986 in der Wochenzeitung "DIE ZEIT" von sieben Männern und Frauen veröffentlicht wurde. Darin werden die Informationspolitik nach dem Unfall kritisiert und die Ängste in der Bevölkerung thematisiert.
Gudrun Pausewangs Roman ist ein Kind seiner Zeit, nicht nur, weil es sich auf ein Ereignis der 80er Jahre bezieht und die Anti-Atomkraft-Bewegung damals auf ihrem Höhepunkt war, sondern auch, weil es viele andere Anklänge an diese Zeit gibt. So gibt es im Roman die DDR noch und Janna landet bei der Flucht vor der Strahlung an der Grenze in Herleshausen. Die Bundesregierung sitzt noch in Bonn, es gibt keine Handys und ausländische Arbeitnehmer sind noch "Gastarbeiter".
Gleichzeitig ist der Roman aber auch heute noch von höchster Aktualität. Denn die Auseinandersetzung um Atomkraft hält noch immer an. Noch immer könnte ein atomarer Unfall auch bei uns passieren. Wären wir heute besser vorbereitet?
Gudrun Pausewang: Die Wolke
Ravensburger
ab 13 Jahre