Die Mörder sind unter uns
Der erste deutsche Spielfilm, der nach dem Krieg gedreht wurde, trug den viel sagenden Titel "Die Mörder sind unter uns". Regie führte Wolfgang Staudte und eine bekannte Schauspielerin übernahm die weibliche Hauptrolle, Hildegard Knef.
Worum ging es in diesem Film?
Der Film spielt kurz nach Kriegsende noch im Jahr 1945. Ein Militärarzt kehrt aus dem Zweiten Weltkrieg zurück, findet sein Haus zerstört vor und kann seine Kriegserlebnisse nicht verarbeiten. Er flüchtet in den Alkohol. Da lernt er eine Frau kennen (gespielt von Hildegard Knef), eine ehemalige KZ-Insassin, mit der er sich anfreundet und die ihm Hilfe und Unterstützung ist. Er begegnet seinem ehemaligen Vorgesetzten, von dem er weiß, dass er sich des Verbrechens an unschuldigen Zivilisten schuldig gemacht hat. Doch dieser Hauptmann hat mittlerweile wieder ein ganz gewöhnliches Leben und ist dabei auch noch ziemlich erfolgreich. Der Arzt will ihn töten, wird aber durch seine Freundin daran gehindert. Die beiden wollen den Täter der Justiz überstellen.
Der Film war erfolgreich
Der Film kam gut an. Gedreht wurde im zerstörten Berlin und in Studios. Es war der erste deutsche Nachkriegsfilm und wurde in der sowjetischen Besatzungszone gedreht. Der ursprüngliche Titel hieß übrigens "Der Mann, den ich erschießen werde". Der Autor und Regisseur Wolfgang Staudte musste den Titel allerdings ändern. Und nicht nur das. In der ursprünglichen Version erschießt der Arzt den Hauptmann. Aus Angst vor Selbstjustiz wurden sowohl das Ende wie auch der Titel des Films geändert.
Dieser Film zeigt, dass es im deutschen Nachkriegskino durchaus Ansätze gab, sich mit der jüngsten Vergangenheit, mit dem Krieg und mit der Schuld im Nationalsozialismus kritisch auseinanderzusetzen. Doch diese Kritikfähigkeit sollte nicht lange dauern und das Programm änderte sich schnell.