Neue Impfungen

Was passiert bei einer Impfung? Was bedeutet immun?

Mit einer Schutzimpfung wird der Körper gegen bestimmte Erkrankungen immun, d. h. man kann diese Krankheit dann nicht mehr bekommen.

Die Krankheitserreger werden dabei abgeschwächt oder abgetötet, sodass sie die Krankheit selber nicht mehr auslösen, aber trotzdem immun machen.

Vor allem die Kinderkrankheiten Kinderlähmung, Masern und Mumps brachten eine Reihe von Komplikationen mit sich. Durch eine vorbeugende Impfung konnten diese vermieden werden.
 

Impfung gegen Kinderlähmung

Die Kinderlähmung ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Sie wird auch Polio genannt. Ab 1910 trat diese gehäuft auf.

Viele Kinder verstarben daran oder mussten mit schlimmen Folgen leben. Zwar trat die schlimmste Form mit Lähmungen als Folge nur bei einem Prozent der Betroffenen auf, aber für diese Kinder waren die Folgen besonders schwerwiegend.

1962 führte man in der Bundesrepublik die Schluckimpfung ein. Der Impfstoff wurde auf ein Stück Zucker gegeben. Mit dem Slogan "Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam" warb man für die Impfung.

Während 1961 noch 4670 Neuerkrankungen an Kinderlähmung gemeldet worden waren, verringerte sich die Anzahl im Jahr 1965 auf nur noch 48 Erkrankungen.
 

Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln

In den Jahren 1967 bis 1969 wurden weltweit die Impfprogramme für Mumps, Masern und Röteln aufgelegt, drei typische Kinderkrankheiten. Sie werden durch Viren ausgelöst. Typische Hautausschläge gehören zum äußeren Erscheinungsbild.

Bei Mumps schwellen die Speicheldrüsen hinter dem Ohr an, darum haben die betroffenen Kinder ein "dickes" Gesicht. Wer einmal an einer dieser Krankheiten erkrankt ist, ist lebenslang immun. Mumps und Masern können Komplikationen mit sich bringen, z. B. Hirnhaut- oder Hirnentzündung.

Röteln verlaufen überwiegend leicht und komplikationslos, doch wenn ein Kind mit Röteln eine schwangere Frau ansteckt, wird deren Baby schwer geschädigt. Darum hat man auch für Röteln die Impfung eingeführt mit dem Ziel, auch diese Krankheit möglichst auszurotten.

Seit Anfang der 70er Jahre steht ein gemeinsamer Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln zur Verfügung.


Blick zurück

Erste Impfstoffe gab es schon am Ende des 19. Jahrhunderts - z. B. gegen Pocken, Tollwut und Typhus. 1926 führte man einen Impfstoff gegen Keuchhusten ein, 1927 gegen Tuberkulose und Tetanus. Grippe- und Gelbfieber-Impfungen folgten 1936 und 1937.


Blick voraus

Kinderlähmung gilt seit 2002 in Europa als ausgerottet.