Geiselnahme in München - das Olympia-Attentat 1972
5. - 6. 9. 1972
Das Olympia-Attentat in München
1972 fanden vom 26. August bis zum 11. September die Olympischen Spiele in München statt. Dafür war der Olympiapark errichtet worden, zu dem auch das Olympiastadion und das Olympische Dorf zählten. In letzterem wohnten die Sportler. Hier kam es bei Olympia in München zu einem Attentat.
Die Geiselnahme von München
Am 5. September 1972 drangen acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" in die Unterkunft der israelischen Sportler ein.
Sie nahmen elf Athleten der Mannschaft als Geiseln. Schon bei der Geiselnahme starben zwei der Geiseln.
Die Forderung der Terroristen
Die Terroristen verlangten die Freilassung von 232 Palästinensern aus der Haft sowie die Freilassung der deutschen Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof.
Israel lehnte die Forderung ab. Der Staat wollte sich nicht erpressbar machen.
Der Befreiungsversuch in Fürstenfeldbruck
Nachdem die Verhandlungen mit den Geiselnehmern kein Ergebnis brachten, verlangten diese, nach Kairo ausgeflogen zu werden. Die Behörden gaben vor zuzustimmen und stellten zwei Hubschrauber bereit.
Diese Hubschrauber brachten die Geiselnehmer und ihre Geiseln zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, wo zum Schein ein Flugzeug bereitstand.
Geplant war, die Terroristen hier anzugreifen und die Geiseln zu befreien. Der Befreiungsversuch aber scheiterte. Alle Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen starben.
Die Flugzeugentführung 1972
Drei der Geiselnehmer überlebten. Sie wurden aber nie vor Gericht gestellt, weil sie bei der Entführung der Lufthansa-Maschine "Kiel" gegen Passagiere und Besatzung ausgetauscht wurden.
Nur wenige Wochen nach dem Olympia-Attentat, am 29. Oktober 1972, entführten arabische Terroristen diese Lufthansa-Maschine mit 12 Passagieren an Bord. Die Passagiere und die Besatzung wurden gegen die drei überlebenden Attentäter von München ausgetauscht. Diese befanden sich in deutscher Haft.
In Israel, das nicht zu Gesprächen hinzugezogen worden war, reagierte man mit Unmut darauf.
Neue Terrorbekämpfung in der Bundesrepublik mit der GSG 9
Viele Pannen begleiteten den Befreiungsversuch. Ganz normale Streifenpolizisten hatten es mit den schwer bewaffneten Terroristen aufnehmen sollen.
Die fünf Scharfschützen waren schlecht ausgerüstet. So besaßen sie weder Funkkontakt untereinander noch Nachtsichtgeräte oder Helme.
Als Konsequenz wurde am 26. September 1972 ein Spezialeinsatzkommando für Anti-Terror-Einsätze gegründet: die Grenzschutzgruppe 9, kurz GSG 9 genannt. Sie ist auf den Kampf gegen Terroristen, Geiselbefreiung und Bombenentschärfung spezialisiert. Ihren bekanntesten Einsatz hatte die GSG 9 bei der Entführung der Flugzeugs "Landshut" 1977.
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