25-Punkte-Programm

24.02.1920

Das 25-Punkte-Programm der NSDAP

Am 24. Februar 1920 versammelten sich etwa 2000 Menschen im Münchner Hofbräuhaus. Adolf Hitler, der zwar noch nicht zur Parteiführung gehörte, aber solche Treffen organisierte und bald eine gewisse Position in der Partei erreicht hatte, verkündete an diesem Abend das Parteiprogramm. Es enthielt 25 Punkte und wurde darum auch 25-Punkte-Programm genannt.

Vier Tage zuvor war die bis dahin DAP genannte Partei (Deutsche Arbeiterpartei) umbenannt worden in NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Diese Umbenennung wurde nun ebenfalls bekannt gegeben.

Politische Ziele der NSDAP

In dem 25-Punkte-Programm wurden die Ziele der NSDAP formuliert. Hauptpunkte waren die Forderung nach einem Großdeutschen Reich, die Aufhebung des Versailler Friedensvertrages und seiner Bestimmungen und der Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Juden. Der Aufbau einer starken Zentralgewalt, also eines autoritären Staates, wurde genauso gefordert wie eine politisch gelenkte Presse.

Mit der Forderung nach einem "Groß-Deutschland" wollte die NSDAP die Bestimmung des Versailler Vertrages rückgängig machen, dass Österreich nicht an das Deutsche Reich angeschlossen werden dürfe. Auch die deutschen Kolonien, die mit dem Ende des Ersten Weltkrieges dem Völkerbund unterstellt worden waren, wurde gefordert. Mit ihnen sollte die Ernährung des deutschen Volkes gesichert werden.

Rassismus und Antisemitismus

Die Punkte 4 bis 8 des 25-Punkte-Programms geben die antisemitische und rassistische Einstellung wieder. Juden sollte die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen werden. Für sie sollte eine Fremdengesetzgebung gelten. Sie sollten keine Ämter übernehmen dürfen. Bei einem Mangel an Lebensmitteln sollten sie ausgewiesen werden dürfen.

Dabei wurden Juden nicht aufgrund ihrer Religion herabgewürdigt, sondern aufgrund ihrer "Rasse". Nicht-Deutsche sollten auch nicht mehr einwandern dürfen, dies galt ebenfalls für Juden. Die Ziele der NSDAP waren von völkischer Ideologie geprägt, wie hier ebenfalls deutlich wird.

Gemeinnutz geht vor Eigennutz

Das Motto Gemeinnutz geht vor Eigennutz, das schon 1748 in Frankreich vom Baron de Montesquieu formuliert worden war, wurde in dem Parteiprogramm besonders hervorgehoben. Der Nutzen aller solle also vor dem Nutzen des Einzelnen stehen.

Ein weiteres Schlagwort der Nationalsozialisten wurde die Brechung der Zinsknechtschaft (des Geldes), die in Punkt 11 hervorgehoben wurde. Gemeint ist damit das Finanzkapital, das sich angeblich durch "Zins und Zinseszins" bereichert habe. Gemeint sind hiermit ebenfalls Juden. Somit ist auch diese Forderung antisemitisch. Anders formuliert würde man heute sagen, dass die NSDAP die Abschaffung des Zinses und aller zinsbringenden Produkte forderte.

Ab hier folgten in den Punkten 12 bis 18 weitere wirtschafts- und sozialpolitische Forderungen. Dazu gehörten auch die "Einziehung aller Kriegsgewinne", die Verstaatlichung großer Unternehmen und die Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.

Großer Wert wurde gelegt auf Sport, Mutterschutz und Bildung auch von Kindern aus sozial schwächeren Familien. Die Wehrpflicht sollte wieder eingeführt werden, die Presse zensiert werden. Der letzte Punkt 25 forderte eine "starke Zentralgewalt".

Folgen

1926 wurde das 25-Punkte-Programm auf der Bamberger Führertagung für "unabänderlich" erklärt. Mehrere Punkte wurden später Wirklichkeit und gingen, wie wir wissen, noch weit darüber hinaus.

Andere Punkte wurden trotzdem geändert, so ließ Hitler etwa die Rückforderung der Kolonien später fallen und forderte stattdessen "Lebensraum im Osten". Auch die Brechung der Zinsknechtschaft wurde geändert. Die Aufhebung von Zinsen hätte nämlich dazu geführt, dass nicht reiche, jüdische Familien, sondern unzählige Arbeiter, Angestellte oder Beamte ihr Geld verloren hätten. Sie waren es nämlich, die Kriegsanleihen gekauft hatten und bei Streichung des Zinses nun schlecht dagestanden hätten. Sie hätten die NSDAP dann wohl nicht unbedingt gewählt. Daher wurde später nur noch von einer Zinssenkung gesprochen.