Zwei-plus-vier-Vertrag

Zwei-plus-vier-Vertrag

Der Zwei-Plus-Vier-Vertrag - 2 + 4 Vertrag - wurde am 12. September 1990 in Moskau abgeschlossen.

Eduard Schewardnadse (Sowjetunion), Roland Dumas (Frankreich), Markus Meckel (DDR), Hans-Dietrich Genscher (Bundesrepublik), Douglas Hurd (Vereinigtes Königreich) und James Baker (USA) waren die Unterzeichner dieses Vertrages. Dieser sollte ein Friedensvertrag für Deutschland sein.

Schon am am 5. Mai 1990 fand in Bonn die erste Runde der "Zwei-plus-Vier"-Konferenz statt. Somit waren sechs Staaten insgesamt beteiligt. Auch Polen war an einigen Verhandlungstagen anwesend, weil es in diesem 2 4 Vertrag ebenso um die Interessen Polens ging. Es wurden in diesem Vertrag die Grenzen der wiedervereinigten Bundesrepublik festgelegt. Und die Grenzen zu Polen - vorher umstritten - standen nun endgültig fest.

Wo fanden die Verhandlungen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag statt?

Die letzte Runde der Verhandlungen fand in Moskau statt. Damals war Moskau die Hauptstadt der Sowjetunion. Zu den Zeiten dieser Vertragsverhandlungen bestand noch die Sowjetunion. Nach der endgültigen Unterzeichnung feierten die Menschen. Dieser Vertrag stand am Ende von Problemen, für die es 30 Jahre lang keine Lösung gegeben hatte. Vor allem die Grenzen waren umstritten. Dieses Problem hatte sich damit gelöst.

Warum heißt dieser Vertrag “zwei plus vier”

Der Name leitete sich von den teilnehmenden Partnern ab: “Zwei” stand für die beiden deutschen Staaten und “Vier” für die ehemaligen Besatzungsmächte bzw. Alliierten.

Zusammenfassung Zwei-plus-Vier-Vertrag

Mit diesem Vertrag wurde endgültig festgestellt, dass das vereinte Deutschland nach innen und nach außen souverän sei. Das heißt konkret, ein Staat kann entscheiden, wie er auftreten will. Er kann sich eigene Regeln und Gesetze geben sowie Verträge unterschreiben. Die Besatzungsmächte hatten sich in Zukunft bei diesen Entscheidungen herauszuhalten. In Kraft trat der Vertrag am 15. März 1991. Manchmal hört man auch die Bezeichnung “Souveränitätsvertrag”.

Was stand genau in diesem wichtigen Vertrag?

Die endgültigen Grenzen in Mitteleuropa und das genaue Staatsgebiet des vereinten Deutschlands wurden festgelegt. Deutschland garantierte, auf jegliche Gebietsansprüche anderen Ländern gegenüber zu verzichten.
Die Stärke der deutschen Streitkräfte wurde auf 370.000 Personen beschränkt. Deutschland verzichtete auch auf den Besitz von ABC-Waffen (atomare, biologische und chemische Waffen) wie auf einen Angriffskrieg.
Die Länder vereinbarten, dass die sowjetischen Truppen aus dem Osten Deutschlands abziehen sollten. Gleichzeitig bestand das Recht Deutschlands, seine Bündnisse frei zu wählen. Somit blieb das wiedervereinigte Deutschland Mitglied der NATO.

Das Ende der Nachkriegszeit wurde durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag eingeläutet

Dieser Vertrag bedeutete das Ende der Nachkriegszeit. Man kann sagen, er ersetzte einen Friedensvertrag, den es bisher so nicht gegeben hatte. Erst der Zwei-plus-Vier-Vertrag konnte den Weg  zur deutschen Wiedervereinigung frei machen, die dann am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde.

Übrigens: Heute gilt dieser Vertrag als Meisterwerk der Diplomatie!

Eine Frage, die allerdings offen blieb: Sind die Interessen der DDR zu kurz gekommen? Im Artikel Fehler der Wiedervereinigung kannst du einiges dazu erfahren.