Portugal: Diktatur im Estado Novo, Demokratie mit der Nelkenrevolution
Estado Novo
Seit 1932 war Antonio de Oliveira Salazar Ministerpräsident von Portugal. Zuvor hatte es 1926 einen Militärputsch gegeben. Damit war die Zeit der Republik in Portugal vorbei. Salazar verkündete dann den Estado Novo, den "neuen Staat".
Politische Gegner wurden verhaftet und ermordet, die Presse zensiert, Streiks und Versammlungen verboten. Portugal war damit eine Diktatur. Wie in Spanien hatte sie lange Bestand, jedoch verschloss man sich in Portugal modernen Entwicklungen in den Bereichen Industrialisierung, Tourismus und Bildung.
Portugals Kolonien
Salazar hielt an der Kolonialpolitik fest und wollte seine Besitzungen in Afrika nicht aufgeben wie andere Staaten. 1961 kam es zum Portugiesischen Kolonialkrieg. In Angola, Mosambik und Portugiesisch-Guinea begann ein bewaffneter Unabhängigkeitskampf.
Caetano setzt Salazars Politik fort
Ein Schlaganfall Salazars 1968 setzte seiner Herrschaft ein Ende. Sein Nachfolger wurde Marcelo Caetano, der die unterdrückende Politik fortsetzte.
Revolution in Portugal: die Nelkenrevolution
1974 stellte sich ein großer Teil der Armee gegen die Diktatur. Es gab eine Revolution in Portugal. Die aufständischen Soldaten steckten sich rote Nelken in die Gewehrläufe. Darum nennt man das die Nelkenrevolution. Ministerien, Rundfunk- und Fernsehsender sowie der Flughafen wurden besetzt.
Mit dem Sieg der Nelkenrevolution wurden auch die Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen. Viele politisch Verfolgte kehrten aus dem Exil zurück.
Die Entwicklung nach der Nelkenrevolution
Nach einer schwierigen Neuorientierung, in der rechte und linke Kräfte um die Macht rangen, erhielt Portugal schließlich 1976 eine neue Verfassung. Portugal wurde eine Demokratie.
Erster Präsident des Landes wurde General Eanes, erster Ministerpräsident Mário Soares. Dieser übernahm 1986 das Amt des Staatspräsidenten. 1986 trat Portugal auch der Europäischen Gemeinschaft bei.
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