Wo wohnen?
Ohne Dach über den Kopf
Zu den größten Problemen der Nachkriegszeit zählte der Mangel an Wohnraum. Zahlreiche Menschen waren obdachlos. Das heißt, dass sie ohne ein "Dach über dem Kopf" dastanden. Es gab zwar zahlreiche Notquartiere, aber diese waren oft hoffnungslos überfüllt. Die Menschen schliefen in Kinos, in Kasernen, in Turnhallen, in Kellern und sogar in ehemaligen Bunkern. Auf dem Land übernachtete man in Ställen und Scheunen. Alles, was irgendwie als Schlafplatz zu nutzen war, wurde von den Menschen genutzt. Not macht eben erfinderisch.
Mehrere Familien teilten sich einen Raum
Oft mussten sich auch mehrere Familien einen Raum teilen. Dass es da des Öfteren mal zu Streit und Auseinandersetzungen gekommen ist, kannst du dir vorstellen. Oft genug passierte es, dass Menschen, die vor den Bomben aus ihren Wohnungen geflüchtet waren, nicht mehr zurückkonnten, weil hier mittlerweile andere Wohnungssuchende untergebracht worden waren. Wer war hier im Recht? Die alten oder die neuen Mieter? So musste man sich am Ende mit den Eindringlingen - so empfanden es viele Wohnungsbesitzer - den geringen Raum teilen. Das klappte mal mehr und mal weniger gut. Oft entstanden auch Wut und Hass auf die Neuankömmlinge. Diese hatten oft gar keine andere Chance, als sich in den Wohnungen der anderen Mieter einzuquartieren. Sonst wären sie obdachlos geblieben.
Die Menschen bastelten aus allem Möglichen Gebrauchsgegenstände
Es gab wenige Möbel und Haushaltsgegenstände, so dass man in der Not sehr erfinderisch sein musste. Aus allem, was die Menschen fanden, versuchten sie irgendwie Gebrauchsgegenstände zu basteln. So wurden leere Blechbüchsen zu Tassen oder Soldatenhelme zu Sieben. Nichts, was noch irgendwie verwendbar schien, wurde weggeworfen. Letztlich ein sehr nachhaltiges Vorgehen. Wenn wir das mit unserer Wegwerfgesellschaft heute vergleichen, so hatte das auch Vorteile.