Die Wannseekonferenz

20.01.1942

Das Jahr 1942 ist untrennbar mit dem schlimmsten Kapitel der deutschen Geschichte verbunden, dem Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas. Beschlossen war dieser schon vor der Einberufung der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942. Und ermordet wurden die Juden auch schon vor 1942.

Reinhard Heydrich lud an den Wannsee ein

So wurde auf der Wannseekonferenz nicht die Tatsache des Mordes an den europäischen Juden beschlossen, sondern "nur" die Art der Ausführung. Es ging also um das "Wie" der Ermordung der Juden. Das betraf übrigens die ganze Bevölkerung in Europa. Alle wurden in die Tötungspläne miteinbezogen. Der Holocaust - die Vernichtung der europäischen Juden - war schon in vollem Gange, als der Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS, Reinhard Heydrich, führende Vertreter der SS, der Polizei, der Verwaltung und der Gerichte zu einem Treffen an den Wannsee einlud. Heydrich war nämlich seit Juli 1941 von Hermann Göring mit der "Endlösung der Judenfrage" betraut. Die Konferenz blieb geheim.

Der Mord an den europäischen Juden war beschlossene Sache

Es ging um die Frage, wie man elf Millionen Menschen möglichst effektiv "ausschalten" könnte. Den Begriff "Mord" hat man vermieden, ansonsten war die Sprache schon sehr deutlich, wenn man die Juden als "tierisches Ungeziefer" oder "Seuchenträger" bezeichnete. Und Begriffe wie "Natürliche Verminderung" besagten nichts anderes als den Mord an Millionen unschuldiger Menschen, der hier in seiner konkreten Ausführung weiter geplant wurde.

Heydrich konnte nicht sicher sein, dass alle Beteiligten sich ohne Widerspruch beugten, nahmen sie damit doch den Mord an den europäischen Juden in Kauf. Doch diese Sorge war unbegründet, er erfuhr von allen Seiten Unterstützung. So wurde das weitere Vorgehen geplant, was nichts anderes hieß als Deportation und Vernichtung.

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