Jazz wird zur beliebtesten Musikrichtung

Ein Modetanz aus den USA: Der Jazz und seine Merkmale

Ursprung des Jazz und was ist Swing?

Der Jazz entstand um 1900 im Süden der USA. Es war die Musik der Afro-Amerikaner. Der Jazz verbreitete sich insbesondere von New Orleans schließlich nach Chicago und New York.

Es gab und gibt verschiedene Stilrichtungen des Jazz, deren bekannteste der Swing ist. Er wird von Bigbands gespielt und kam in Amerika ab etwa 1926 auf. Zu Swing konnte man besonders gut tanzen.

Weiße Musiker entwickelten die Spielart des Dixieland-Jazz.
 

Merkmale und berühmte Musiker

Große Bedeutung hat im Jazz die Improvisation. So nennt man es, wenn ohne vorherige Komposition gespielt wird, also ohne Noten und frei.

Wichtige Instrumente im Jazz sind die Bläser: Posaune, Klarinette, Trompete und Saxophon. Dazu kommen Klavier und Schlagzeug.

Berühmte Jazzmusiker, die in den 1920er Jahren ihre Karriere begannen, waren Duke Ellington, Louis Armstrong und Benny Goodman. Auch Bing Crosby – heute bekannt für sein Lied "White Christmas" (1942) – begann seine Laufbahn 1928 als Jazzsänger.
 

Jazz in Deutschland

Einer der ersten deutschen Musiker, die selber Jazz spielten, war Eric Borchard. Er gründete 1919 eine eigene Jazzband. 1922 wurden die ersten Jazz-Schallplatten aus den USA nach Deutschland importiert, ab 1923 war Jazz im Radio zu hören.

Jazz wurde zum Modetanz. Der Amerikaner Paul Whiteman ging 1923 auf Europa-Tournee. Er war so erfolgreich, dass sich nun auch vermehrt große deutsche Jazz-Orchester gründeten. 7 bis 20 Musiker spielten nun zusammen, während es bis dahin meist nur Trios mit drei Musikern waren, die Jazz spielten. Gründer solcher großer Orchester waren zum Beispiel Mitja Nikisch, Fred Bird (eigentlich: Felix Lehmann) oder Stefan Weintraub.
 

Die Verbindung von Jazz und Klassik

1924 wurde in New York das Stück "Rhapsody in Blue" erstmals aufgeführt. Der Komponist George Gershwin schrieb es nach Aufforderung des Bandleaders Paul Whiteman (s.o.). Dieser Versuch, Jazz und Klassik in einem Stück zu verbinden, wurde weltberühmt.

Auch in Deutschland gab es nun Versuche, die Stile zu verbinden. Kurt Weill zum Beispiel arbeitete Jazz-Einflüsse in seine Lieder ein, z.B. in der "Dreigroschenoper". Auch Paul Hindemith war von Jazz-Klängen beeinflusst.

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Blick voraus

Unter den Nationalsozialisten wurde die Ausstrahlung des Jazz im Radio verboten. Jazz zu spielen wurde zwar nicht gänzlich verboten, doch sie wurde als "Niggermusik" verunglimpft und in den Dreck gezogen. Hinzu kam, dass viele Jazz-Musiker jüdischer Herkunft waren und emigrierten. Ausländische Sender durften ab 1939 nicht mehr gehört werden. Die Verbindung zur amerikanischen Jazz-Szene und den dortigen Entwicklungen riss ab.