Einführung der Jugendweihe

14.03.1954

Jugendweihe als Gegenstück zur Konfirmation

Am 14. März 1954 beschloss das Politbüro der SED die Einführung der Jugendweihe. Diese sollte das sozialistische Gegenmodell zur kirchlichen Konfirmation (in der evangelischen Kirche) bzw. Firmung (in der katholischen Kirche) sein.

Mit der Jugendweihe wurden die 14-Jährigen offiziell in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen und nun gesiezt, also mit "Sie" angeredet.
 

Die Kirche in der DDR

Die Staatsideologie der DDR war der Marxismus-Leninismus. Die Religion sollte auf dem Weg zum Kommunismus verschwinden. Kirchlicher Glaube war darin nicht vorgesehen. Daher tat die SED alles, um die Rolle der Kirche zurückzudrängen.
 

Aufruf zur Jugendweihe

Im November 1954 rief der neu gegründete "Zentrale Ausschuss für Jugendweihe" Eltern und Erzieher dann dazu auf, die Jugendweihe in der DDR einzuführen. Am 27. Mai 1955 fand dann die erste Jugendweihe in Ost-Berlin statt.
 

Unter Zwang

Ab 1958 wurde die Jugendweihe unter Drohung und Zwang auch bei denen durchgesetzt, die sich ihr eigentlich verweigern wollten.

Wer nicht teilnahm, musste mit Nachteilen in der Schule oder in der Lehre rechnen und wurde z. B. nicht zur Oberschule oder zum Studium zugelassen.
 

Ablauf der Jugendweihe

Ein Jahr lang besuchten die Jugendlichen die Jugendstunden, wo sie im Sinne der SED-Ideologie unterrichtet wurden. Vorträge und Besichtigungen gehörten auch zum Programm.

Bei dem dann stattfindenden Festakt im Saal oder Theater des Ortes bekannten sich die Jugendlichen in einem Gelöbnis zum sozialistischen Staat. Dann erhielten sie Blumen, eine Urkunde und ein Buch.