Aufnahme in den RGW

29.09.1950

Der RGW und die DDR

Was war der RGW? 1949 hatten sich die sozialistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion zu einem Wirtschaftsbündnis zusammengeschlossen. Es hieß Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Im Westen wurde der RGW oft auch Comecon genannt (als Abkürzung von der englischen Übersetzung Council for Mutual Economic Assistance). Gründungsmitglieder waren neben der Sowjetunion Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Tschechoslowakei.
 

Sozialistische Arbeitsteilung

Das Ziel war es, dass die wirtschaftlich stärkeren Länder (wie die Tschechoslowakei und die DDR) den schwächeren Ländern helfen sollten, um allmählich eine Annäherung zu erreichen. Die Länder sollten sich außerdem auf etwas spezialisieren, sodass man sich gegenseitig gut ergänzen könnte.

Diese "sozialistische Arbeitsteilung" bewirkte aber auch eine größere Abhängigkeit untereinander. Oft reichten die Kapazitäten in den Firmen nicht aus, um die für den gesamten RGW-Raum notwendigen Stückzahlen zu produzieren.

Gemeinsam wurde von den RGW-Staaten ab 1959 auch die Erdölleitung Freundschaft errichtet, die Erdöl von der Sowjetunion direkt bis in die DDR, die Tschechoslowakei und nach Ungarn transportierte. Ein anderer Name ist Druschba-Pipeline.
 

Rolle der DDR im RGW

Am 29. September 1950 wurde die DDR in den RGW aufgenommen.

Sie spielte bald eine wichtige Rolle bei der Beschaffung von Devisen für den RGW. Die DDR importierte einen großen Teil ihres Bedarfs an Erdöl aus der Sowjetunion. Daraus wurden dann Chemiegrundstoffe oder auch Waren hergestellt, die sich wiederum auch im Westen verkaufen ließen.

Außerdem spezialisierte sich die DDR zum Beispiel auf Schiffe für Fischverarbeitung und Bergbaulokomotiven, während man in der Sowjetunion die leistungsstärksten Traktoren, in Ungarn Busse oder in der Tschechoslowakei Straßenbahnwagen herstellte.