Marshallplan

05.06.1947

George C. Marshall war 1947 amerikanischer Außenminister. Er kündigte bei einem Vortrag, den er an der amerikanischen Universität Harvard im Juni 1947 hielt, ein Hilfsprogramm für Europa an: den Marshall Plan. 

Dieses Hilfsprogramm, dessen offizielle Bezeichnung "European Recovery Program" (kurz ERP) lautete, ging dann als der so genannte Marshallplan - eben nach dem amerikanischen Außenminister Marshall benannt - in die Geschichte ein. Manchmal liest du auch den Begriff "Marschallplan", das ist dann aber nicht korrekt geschrieben, obwohl jeder weiß, was damit gemeint ist.

Marshallplan 1947 Ziele?

In Deutschland mussten viele Menschen nach dem Krieg hungern. Der Wirtschaft ging es schlecht und es sah kurz nach Kriegsende so aus, dass Deutschland nicht aus eigener Kraft wieder auf die Beine kommen würde. Auch andere europäische Länder waren hart vom Krieg getroffen und kämpften ebenfalls mit großen wirtschaftlichen Problemen.

So gründete der Plan dieses Wiederaufbauprogramms - also Marshallplans - darauf, die hungernde Bevölkerung zu unterstützen. Gleichzeitig sollte aber auch der Einfluss der Sowjetunion zurückgedrängt werden. Deutschland war ein wichtiger Puffer zwischen Ost und West. Wäre Deutschland weiter schwach geblieben, hätte sich der kommunistische Einfluss, vor dem sich die Amerikaner fürchteten, weiter ausbreiten können. 

Die Anbindung an den Westen sollte verbessert werden

Die Amerikaner dachten sich, wenn sie durch günstige Kredite und durch Warenlieferungen der Bevölkerung helfen würden, wäre die Anbindung der Menschen an den Westen später enger. Eine deutsche Wirtschaft, die eigenständig arbeitete, war auch nicht mehr so stark auf die amerikanische Hilfe angewiesen, denn die Besatzung kostete die Amerikaner auch eine ganze Menge Geld.

Absatzmarkt für amerikanische Waren

So entstand als kleiner Nebeneffekt in Europa ein Absatzmarkt für amerikanische Waren. Bis zum Jahr 1952 haben 16 Staaten die Hilfe der Amerikaner in Anspruch genommen. Über 14 Milliarden Dollar flossen in das Aufbauprogramm.

Wenn wir heute von "Marshallplan" sprechen, meinen wir oft ein Programm, das Länder bei Wiederaufbau der Wirtschaft unterstützt.