Zeitstrahl - Jahr 1941

Zeitklicks

1941

    Einfache Sprache
    Kinder ab 8 Jahren
    Zerstörtes Stadtzentrum von Stalingrad
    Stalingrad steht noch heute für die Sinnlosigkeit und das Grauen des Krieges. [ © RIA Novosti archive, image #602161 / Zelma / CC-BY-SA 3.0 ]

    Zeitstrahl: Das Jahr 1941 einfach erklärt

    Hitler wollte "Lebensraum im Osten" für die Deutschen erobern. Deshalb sollte der Krieg gegen die Sowjetunion ein besonderer Krieg werden.  Nämlich ein Rassenkrieg. Das kündigte Hitler am 30. März 1941 der Wehrmacht an. Der Plan, die Sowjetunion anzugreifen, stand für Hitler fest. Nur noch die Frage des Zeitpunktes blieb offen.  Er sagte: "Dieser Kampf ist einer der Ideologien und rassischer Unterschiede und wird mit einer nie dagewesenen Härte geführt werden". Aus dieser Einstellung heraus erteilte er am 06. Juni 1941 den so genannten Kommissarbefehl. Das erlaubte deutschen Soldaten, gefangene Offiziere der Sowjetunion einfach zu erschießen. Dieser Befehl verstieß eindeutig gegen das Völkerrecht. Das Völkerrecht gilt für alle Staaten, die die Verträge zum Völkerrecht unterschrieben haben. Wir unterscheiden hier zwischen Friedensrecht und Kriegsrecht. Für beide Situationen gibt es Regeln, die zum Beispiel Kriegsverbrechen verbieten. Auch sollten Straftaten vor Kriegsgerichten zur Anklage kommen. Der Kommissarbefehl war ein Kriegsverbrechen. Hitler bezeichnete den kommenden Kampf als "Vernichtungskampf". Auf die Zivilbevölkerung sollte keine Rücksicht genommen werden. Zur Zivilbevölkerung zählen Menschen, die nicht dem Militär angehören. Der Plan, die Sowjetunion anzugreifen, stand also im Jahr 1941 schon fest. Im Sommer wurde er ausgeführt. Doch zuvor traf Hitler noch einige Vorbereitungen. Dazu zählte auch die Besetzung des ehemaligen Jugoslawiens und Griechenlands.
    Am 6. April 1941 griffen die deutschen Truppen Jugoslawien und Griechenland an. Sie wurden von Italien und Ungarn unterstützt. Ende April gaben die jugoslawischen und griechischen Truppen auf.

    Angriff auf die Sowjetunion: der Russlandfeldzug

    Am 22. Juni 1941 begann dann der Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Hitler nannte den Russlandfeldzug "Unternehmen Barbarossa". 3 Millionen deutsche Soldaten machten sich auf dem Weg. Doch die Sowjetunion war ein riesiges Land. Deshalb wurden die Truppen aufgeteilt. Hitlers Plan war es, durch diesen Feldzug "Lebensraum im Osten" zu gewinnen und hier Deutsche anzusiedeln. Das nannte man "Germanisierung". So hatte es Hitler auch schon in seinem Buch "Mein Kampf" in den 1920er Jahren beschrieben.

    Die Russen unter Joseph Stalin wurden von diesem Angriff überrascht. Denn Hitler war ja eigentlich schon durch die zweite Front im Westen beschäftigt. Aufgrund dieser Überraschung waren die deutschen Truppen zu Beginn erfolgreich. Schon nach einem Monat hatte die deutsche Wehrmacht über 300 000 Gefangene. Die Erfolge hörten nicht auf. Doch es starben auch deutsche Soldaten. Die Schlachten um die Städte Minsk und Smolensk forderten viele Opfer. Ziel war weiterhin die sowjetische Hauptstadt Moskau. Im Norden fand der Kampf um eine weitere wichtige russische Stadt, Leningrad, statt. Hierbei verloren 1,1 Millionen Zivilisten ihr Leben. Die meisten verhungerten, weil die Wehrmacht die Stadt abgeriegelt hatte und niemand hinein oder hinaus durfte. Das war eines der vielen schrecklichen Kriegsverbrechen.
    Mittlerweile glaubte man, den Krieg im Osten schon gewonnen zu haben, doch das eigentliche Ziel der deutschen Truppen blieb die Hauptstadt Moskau. Jetzt allerdings wendete sich das Blatt. Bis zum Ende des Jahres 1941 wurde die Wehrmacht immer weiter zurückgedrängt. Die deutschen Soldaten waren überhaupt nicht für den Krieg im Winter gerüstet.

    Wie verhielten sich die anderen Länder?

    Doch wie verhielten sich die anderen Großmächte der Welt während des Jahres 1941? Mitte August 1941 trafen sich nun der damalige amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt mit dem britischen Premierminister Winston Churchill. Das Treffen war geheim. Doch nach einem Monat stellten sie der Presse die Atlantikcharta vor. Das war ein Programm für die Zeit nach dem Krieg. Keine Gebite sollten an Deutschland fallen. Die Völker sollten selbstbestimmt bleiben. Und der Zugang zu den Rohstoffen der Welt sollte für alle gleich sein. Die Freiheit der Meere wurde genauso festgelegt wie der freie Handel. Auch die Naziherrschaft in Deutschland sollte beendet werden. Der Atlantikcharta schlossen sich 47 weitere Länder an.

    Vorbereitung des Holocausts

    Im Jahr 1941 passierte auch viel Schlimmes im Deutschen Reich. Schon im Sommer 1941 traf die NS-Führung die grauenhafte Entscheidung, die europäischen Jüdinnen undJuden töten zu wollen. Um alle Juden kenntlich zu machen, damit keiner entkommen konnte, mussten sie ab September 1941 einen sechseckigen Stern an ihrer Kleidung trafen. Betroffen von dieser Anordnung war die gesamte jüdische Bevölkerung ab dem sechsten Lebensjahr. Jüdinnen und Juden mussten das Kennzeichen auch noch selbst bezahlen. Menschen, die den Stern trugen, wurden schlimm behandelt. Viele Juden trauten sich nicht mehr auf die Straße. Mit dieser Kennzeichnungspflicht und auch dem Verbot, ihren Wohnort zu verlassen, liefen die Vorbereitungen für den Holocaust auf Hochtouren. Als Holocaust wird der Völkermord an den Jüdinnne und Juden durch die Nationalsozialisten bezeichnet. Ab diesem Zeitpunkt durften die Juden nicht mehr auswandern. Ab Oktober 1941 begannen dann die ersten Züge in Richtung der Vernichtungslager im Osten zu rollen. Genaueres erfährst du auch in unserem Zeitklicks-Podcast zum Holocaust.