Helgoland-Sansibar-Vertrag

01.07.1890

In diesem Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien wurde nicht nur die afrikanische Insel Sansibar gegen die Insel Helgoland getauscht. Das Deutsche Reich verzichtete in Afrika auf Gebiete und erkannte die Kolonialherrschaft der Briten über Sansibar an.

Sansibar: vor der Ostküste Afrikas

Bei Sansibar handelte es sich um eine Gruppe von kleineren Inseln, die vor der Ostküste Afrikas liegen. Der Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland regelte die Machtverhältnisse in den Kolonien Ostafrikas zwischen beiden Ländern. 

Die Briten verzichteten auf Helgoland, das an das Deutsche Reich bzw. an Preußen überging. Lag diese Insel in der Nordsee doch strategisch günstig. Als am weitesten vom Festland entfernte deutsche Insel sollte sie den Kaiser-Wilhelm-Kanal schützen, der sich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch im Bau befand.

Dieser Tausch kam in keinem der beiden Länder gut an. Vor allem die Deutschen wollten die Vertragsvereinbarungen nicht gutheißen. Sie träumten von einem riesigen deutschen Kolonialreich. Hatten die Deutschen nicht nur auf Sansibar, sondern auch auf weitere Gebiete verzichtet. In der Folge wurde ein Verein gegründet, der sich ab 1884 "Alldeutscher Verband" nannte und radikal für ein deutsches Kolonialreich warb.