Bugatti, Bentley und Co, aber nicht für alle!

Bugatti, Bentley oder Düsenberg, so hießen die Wunderwerke auf vier Rädern, die in den 20er Jahren, aber auch in den noch friedlichen 30er Jahren nicht nur von Kindern immer wieder bestaunt wurden. Für den Durchschnittsbürger waren sie allerdings unerschwinglich und auf der gewöhnlichen Straße sah man sie selten. Umso häufiger parkten sie in Villenvierteln, vor Theatern und Banken oder auch vor den Parteizentralen.

Wunderwerke der Ingenieurskunst

Der Durchschnittsbürger konnte sich solche Wunderwerke der Ingenieurskunst nicht leisten. Da setzte die nationalsozialistische Propaganda an und entwickelte ein günstiges Wagenmodell, das für viele Menschen erschwinglich sein sollte. Dieses Modell war der so genannte KDF-Wagen (Kraft durch Freude-Wagen).

Doch die meisten Menschen gingen zu Fuß

Die meisten Menschen gingen in Deutschland zu Fuß, nutzten die Straßenbahn, radelten mit dem Fahrrad oder fuhren ab und an auch schon mal ein Motorrad. Das Auto erlangte lange nicht die Bedeutung wie in den USA. In Europa ging es langsamer. Wozu brauchte man Automobile, die noch dazu eine Menge Geld kosteten, wenn man sich genauso gut mit der Straßenbahn fortbewegen konnte?

Die wichtigsten Autobauer saßen in Frankreich

Doch in den 30er Jahren begann sich die Einstellung zu ändern, waren jetzt auch viele Autofirmen bereit, so genannte Mittelklassewagen zu bauen. Das ist ein Wagen, der nicht ganz billig, aber auch nicht zu teuer ist. 

Der einfache Arbeiter konnte sich so etwas zwar immer noch nicht leisten, aber wer etwas auf sich hielt, der parkte vielleicht einen neuen Mercedes in der Garage. Plante die Reichsregierung ab 1934 das Straßennetz auszubauen und  den Autobahnbau zu fördern. Doch die Autobauer der Zeit saßen in Europa in Frankreich und hießen Citroën und Renault.

Opel führte in Deutschland den Markt an

In Deutschland selbst führte die Marke Opel den Markt an, fast die Hälfte der verkauften Autos stammte aus einem Opelwerk. Seit 1933 wurde dann der Kauf von Neuwagen von den Nationalsozialisten dadurch gefördert, dass man für neue Autos keine Steuer zu zahlen hatte. Dazu kam Hitlers Idee, den "Volkswagen" einzuführen, ein für alle erschwingliches Auto, dessen Entwicklung allerdings noch in den Kinderschuhen steckte. Erst 1940 rollte dieser fertig vom Band, allerdings dann als Kübelwagen, der im Krieg zum Einsatz kam und der Allgemeinheit wenig nutzte.

Nebeneffekt des Straßenbaus: die Zahl der Unfälle und der Verkehrstoten stieg auch in Deutschland an. Die Zahl der gebauten Autos wuchs von 1932 bis 1936 auf das Sechsfache.

Doch trotz aller Anstrengungen blieb das Auto für die meisten ein Luxusgut.

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