Was ist ein "Kalter Krieg"?

Warum heißt "Kalter Krieg" "Kalter Krieg"? Einfach erklärt!

Als "Kalten Krieg" bezeichnet man eine Auseinandersetzung zwischen Staaten, die nicht mit kriegerischen Waffen geführt wird. Die Waffen bleiben also kalt, es wird nicht geschossen, aber der Konflikt besteht.

Wird der Krieg zwar nicht mit echten Waffen geführt, so drohen sich die Gegner trotzdem gegenseitig, sie rüsten meist auf und führen den Krieg oft auf wirtschaftlicher Ebene.

Definition Kalter Krieg

Wie schaut also eine Definition des Kalten Krieges genau aus? Heute bezeichnen wir mit "Kaltem Krieg" meist die Auseinandersetzung zwischen den USA im Westen und der Sowjetunion im Osten, die nach dem Zweiten Weltkrieg begann. Hierbei gab es Momente der Konfrontation und Phasen der Annäherung zwischen beiden Supermächten. Es kam zu kritischen Situationen, in denen die Welt am Rande einer Katastrophe - sprich des Dritten Weltkriegs - stand. Gleichzeitig versuchten die beiden Gegner auch immer wieder auszuloten, ob eine Verständigung in einem gewissen Rahmen möglich wäre. Somit sollte der Krieg "kalt bleiben".

Doch wiederholt kam es zu Missverständnissen, zu heiklen Begebenheiten und zu Beinahe-Katastrophen, von denen die Bevölkerung gar nichts wusste. Offiziell gab es übrigens nie eine Kriegserklärung zwischen den Gegnern. Mittlerweile unterscheidet man zwischen verschiedenen Phasen des Kalten Krieges.

Wann war der Kalte Krieg?

Vorbereitungsphase des Kalten Krieges 1945-1947

Von 1945 bis 1947 spricht man von der Vorbereitungsphase des Kalten Krieges. Nachdem die Anti-Hitler-Koalition der Alliierten auseinander gebrochen war, verstärkten sich die Spannungen zwischen der Sowjetunion und den USA. Der Nachfolger von Präsident Roosevelt, Harry S. Truman, fuhr einen sehr viel härteren Kurs gegenüber der Sowjetunion als sein Vorgänger. 1947 kam es zu Quasikriegserklärungen der beiden Supermächte. So erklärte Präsident Truman im März 1947, die USA werde gegen den Kommunismus mit aller Deutlichkeit vorgehen. Seine Rede ging als "Truman-Doktrin" in die Geschichte ein und wird als "offizieller Beginn" des Kalten Krieges bezeichnet. Als Antwort darauf rief ein enger Vertrauter des Sowjetführers Joseph Stalin zum weltweiten Klassenkampf auf.

Ost-West-Konflikt: Phase von 1947-1955

Von 1947 an loteten beide Mächte aus, wie weit sie gehen konnten und steckten ihre Gebiete ab. Gleichzeitig begann das Wettrüsten vor allem auch auf atomarem Gebiet. Der Konflikt verschärfte sich weiter während der Berlinblockade 1948, als der Westen das von der Sowjetunion "abgesperrte" Berlin komplett über die Luft mit Flugzeugen versorgte. Doch zum Krieg kam es zu diesem Zeitpunkt nicht. Der "Kalte Krieg" wurde im Koreakrieg heiß, als tatsächlich die Waffen sprachen, wenn auch nur stellvertretend für die Sowjetunion (Nordkorea) und die USA (Südkorea). Dieser Krieg forderte viele Menschenleben und endete 1953 mit einem Waffenstillstandsabkommen. Diese Phase endete 1955, als der Warschauer Pakt  gegründet wurde. Schon 1949 hatten sich zwölf Staaten zur NATO zusammengeschlossen.

Kalter Krieg 1953-1961

Stalins Tod bedeutete einen Einschnitt für die Politik der Sowjetunion. Für manchen Staat des Ostblocks bestand nach dem Ende der Stalinherrschaft Hoffnung auf mehr Freiheit und Eigenständigkeit. So kam es im Osten zu einer ganzen Reihe von Aufständen, die sich gegen die kommunistischen Machthaber richteten. Es begann 1953 mit der DDR, danach gab es 1956 auch in Ungarn und Polen Aufstände. All diese Aufstände wurden von den Truppen der Sowjetunion mit aller Härte niedergeschlagen. Die westlichen Regierungen kamen den Demokratiebewegungen nicht zu Hilfe, meist aus Angst, damit einen Atomkrieg auszulösen. Die atomare Hochrüstung lief zu diesem Zeitpunkt auf vollen Touren. So griffen die Westalliierten selbst beim Bau der Mauer in Berlin im August 1961 nicht ein, um einen Krieg zu verhindern.

Stellvertreterkriege und Kubakrise: Ab 1961

Der Konflikt verlagerte sich von Europa auf andere Kontinente und vor allem in die Entwicklungsländer. 1962 führte die Krise um Kuba fast zu einem Atomkrieg. Die Kubakrise wird oft als Höhepunkt des Kalten Krieges angesehen. 1965 begann der Krieg in Vietnam und es gab viele weitere Kriege, die als so genannte Stellvertreterkriege geführt wurden. Ab 1962 begann allerdings in Europa eine Phase der Entspannung und der Verhandlungen zwischen den gegnerischen Mächten über eine mögliche Abrüstung. Zur Entspannungspolitik trugen auch die von Willy Brandt eingeleiteten Ostverträge Ende der 60er Jahre  bei.